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Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung

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Der <strong>Arbeitskreis</strong> öffentlicher Raum war nur für Bewohner und Unternehmer vorgesehen, nicht<br />

für Institutionen, weshalb der Jugendtreff J.at anfangs nicht dabei war, dann jedoch für die<br />

Jugendeinrichtung geöffnet wurde, wie z.B. für das Thema Ballspielen und Ballspielkäfig<br />

(I13_w30-39: 57-63).<br />

Viele Institutionen im Grätzel wie u.a. die Kirchen oder der Jugendtreff konzentrierten sich<br />

zwar sehr aktiv auf ihre jeweiligen Zielgruppen, konnten dadurch aber nur wenig zu einer<br />

Vernetzung unterschiedlicher Gruppen beitragen (I1_w30-39: 579-581). Dadurch ließen sich<br />

diese Institutionen auch nur eingeschränkt in Aktivitäten des Grätzelmanagement einbinden,<br />

die eine breitere Einbindung vorsahen. Eine themenübergreifende Zusammenarbeit war nicht<br />

möglich.<br />

Kündigung des Grätzelmanagers<br />

Die Kündigung des Grätzelmanagers für Bewohner im Sommer 2006 war ein Bruch im<br />

Verlauf des Grätzelmanagements. Der <strong>Arbeitskreis</strong> Kultur und Gesellschaft und der<br />

<strong>Arbeitskreis</strong> Aktive Frauen legten ihre Aktivitäten bis zum Ende des Grätzelmanagements<br />

2006 aus Protest nieder und geplante Veranstaltungen wurden abgesagt.<br />

„Richard (Name von Verf. geändert) hat halt da seine Klientel gehabt und die haben<br />

gesagt, wenn er nicht mehr da ist, kommen wir halt auch nicht mehr“ (I11_w60-69: 207-<br />

209).<br />

Der Kündigungsgrund war für die Bewohner nicht nachvollziehbar. Eine Fortsetzung der<br />

<strong>Arbeitskreis</strong>aktivitäten war erst wieder für Jänner 2007 angedacht (I1_w30-39: 485-488). Das<br />

Vorgehen der Vorgesetzten der Gebietsbetreuung wurde als Vertrauensbruch gedeutet und das<br />

Vertrauen in das Grätzelmanagement war in Folge erschüttert, da ein solcher Umgang mit<br />

Menschen von vielen Bewohnern nicht toleriert wurde (I1_w30-39: 481-483, I8_m40-49: 485).<br />

Der verantwortliche Leiter der Gebietsbetreuung wurde von <strong>Arbeitskreis</strong>teilnehmern zur<br />

Stellungnahme und Begründung der Kündigung vor den Leuten der <strong>Arbeitskreis</strong>e aufgefordert,<br />

was dann auch geschah (I9_m50-59: 346-353).<br />

Nur die Aktivitäten beim „Grätzl-Blattl“ wurden von den Beteiligten vom <strong>Arbeitskreis</strong> Kultur<br />

und Gesellschaft und vom <strong>Arbeitskreis</strong> Aktive Frauen aufrecht gehalten (I1_w30-39: 489-490).<br />

Die Teilnehmer vom <strong>Arbeitskreis</strong> Kultur und Gesellschaft trafen sich weiter privat und berieten<br />

über die Fortsetzung der Aktivitäten im Jänner 2007 (I9_m50-59: 354-357).<br />

Das Beispiel zeigt außerdem, dass eine persönliche Bindung an einzelne Personen<br />

stattgefunden hat, die durch besonders stark entwickeltes Vertrauen Netzwerke stabilisiert hat.<br />

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