Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung
Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung
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Positive Koordination<br />
Eine positive Koordination, bei der auch Kosten in Kauf genommen werden, war in<br />
verschiedenen <strong>Arbeitskreis</strong>en bei den Aktiven festzustellen. Der Einsatz einzelner Personen<br />
war sehr groß und die Bereitschaft von sich aus freiwillig in der Freizeit Arbeiten für den<br />
<strong>Arbeitskreis</strong> zu verrichten war vorhanden (I1_w30-39: 375-379). So wurden Sponsoren oder<br />
andere potentielle Unterstützer von <strong>Arbeitskreis</strong>aktivitäten aufgesucht und motiviert oder es<br />
wurden Plakatierarbeiten, Amtswege und vieles mehr übernommen.<br />
Die Aktivitäten des <strong>Arbeitskreis</strong>es Kultur und Gesellschaft waren sehr arbeitsintensiv. Im<br />
<strong>Arbeitskreis</strong> arbeiteten alle ehrenamtlich und verdienten damit kein Geld. Gewinne wurden auf<br />
ein gemeinsames Sparbuch eingezahlt (I9_m50-59: 100-103).<br />
Eigennutzen für die Akteure<br />
Die Motivation der <strong>Arbeitskreis</strong>teilnehmer erhöhte sich mit der Wahrnehmung der Beteiligten,<br />
dass sie durch das Grätzelmanagement ihren eigenen Interessen wie zum Beispiel der<br />
Erweiterung von Sozialkontakten nachgehen konnten oder ihre unmittelbare Umwelt wie den<br />
öffentlichen Raum verbesserten (I1_w30-39: 404-406). Die eigennützigen Interessen der<br />
Menschen, welche das Grätzelmanagement aufsuchten waren sehr unterschiedlich geschichtet.<br />
Die Anfragen reichten vom übersetzen oder vorlesen amtlicher Briefe, über die Bitte bei<br />
Geschäftsproblemen verschiedenster Art zu helfen, rechtliche Probleme zu erläutern bis hin zur<br />
Frage, wann das nächste Grätzelfest stattfindet, weil man dort wieder mehr verkaufen und<br />
einen Stand aufbauen möchte (I2_w30-39: 136-144).<br />
Viele Unternehmer, darunter vor allem Nicht-Österreicher brauchten viele Informationen zur<br />
Geschäftsgründung, Finanzierung und Abwicklung (I2_w30-39: 630-650). Für sie war das<br />
Grätzelmanagement mehr eine Beratungseinrichtung und eine Unterstützung für ihre<br />
unternehmerischen Interessen, weniger eine Möglichkeit Kontakte zu knüpfen. Währenddessen<br />
suchten wieder andere Gruppen, wie die Teilnehmer des <strong>Arbeitskreis</strong> Kultur und Gesellschaft<br />
oder die Teilnehmerinnen des <strong>Arbeitskreis</strong> Aktive Frauen gerade die Geselligkeit und den<br />
Austausch.<br />
Im <strong>Arbeitskreis</strong> Aktive Frauen ist die Sprachbarriere zuerst als Hindernis wahrgenommen<br />
worden, um den <strong>Arbeitskreis</strong> zu besuchen. Dann haben die Zuwanderinnen darin eine Chance<br />
erkannt, deutsch sprechen zu lernen und sind öfter gekommen (I2_w30-39: 349-351). Dieser<br />
Eigennutzen musste von der Grätzelmanagerin jedoch lange Zeit immer wieder erläutert und<br />
betont werden. In diesem Zusammenhang ist auch das bereits weiter oben erläuterte Vertrauen<br />
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