Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung
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Gesellschaft nach Ende des Grätzelmanagements weiter zu machen und einen Verein zu<br />
gründen (I9_m50-59: 359-368).<br />
Im <strong>Arbeitskreis</strong> öffentlicher Raum waren immer wieder Gäste aus Politik und Verwaltung, wie<br />
der Bezirksvorsteher, der Leiter der Verkehrskommission des Bezirks mehrmals oder Vertreter<br />
der Polizei und der MA 48 zur Diskussion und für Erläuterungen und Informationsaustausch zu<br />
Gast (I13_w30-39: 434-438). Auch im <strong>Arbeitskreis</strong> Kultur und Gesellschaft war der<br />
Vorsitzende der Kulturkommission zu Besuch (I1_w30-39: 212-218).<br />
Die Grätzelmanager standen auch abseits des Grätzelbeirats und der<br />
Projektkoordinationsgruppe mit den Vertretern der Trägerorganisationen in Kontakt und trafen<br />
sich in Fokusgruppen regelmäßig zur Prozessreflexion (I6_m30-39: 212-214).<br />
Je stärker der Stadtteil oder der Bezirk gemeinsamer Bezugs- und Interessensschwerpunkt war,<br />
umso besser gelang auch der Austausch und die Vernetzung der Akteure. Geriet der<br />
geographische und administrative Bezugspunkt jedoch aus dem gemeinsamen Aktionsradius<br />
und Blickfeld, umso schwieriger und seltener gelang eine Vernetzung zwischen den Ebenen.<br />
6.4. Problemdefinition<br />
Bei der Frage, wer die Themen bestimmt, die im Grätzelmanagement behandelt werden sollen,<br />
d.h. wer die Probleme definiert, die gelöst werden sollen, muss von einer zweigleisigen<br />
Vorgangsweise gesprochen werden, die weder explizit so gewollt war noch dabei half, den<br />
Prozess zu optimieren. Zuerst konnten die Menschen ihre Ideen und Probleme im Grätzel bei<br />
Grätzelmanagern im Container und dann bei der aktivierenden Befragung bzw. bei der<br />
Ideenwerkstatt einbringen, die dann zu <strong>Arbeitskreis</strong>en zusammengefasst wurden (I4_m50-59:<br />
187-195). Die von den Bewohnern eingebrachten Themen waren Änderungswünsche im<br />
öffentlichen Raum, die Volkertplatzumgestaltung, kulturelle Veranstaltungen, das<br />
Jugendzentrum und ein Frauentreffen nur für Zuwanderinnen, oder eine große Veranstaltung<br />
für alle (I8_m40-49: 214-218). Auch in den <strong>Arbeitskreis</strong>en gab es natürlich weiter die<br />
Möglichkeit, Probleme zur Sprache zu bringen. So wurde etwa im <strong>Arbeitskreis</strong> öffentlicher<br />
Raum bei den ersten Sitzungen gemeinsam ein Themenkatalog erstellt (I4_m50-59: 210-215).<br />
Der <strong>Arbeitskreis</strong> Kultur und Gesellschaft hat seine Projekte überhaupt selbst geplant und<br />
abgewickelt (I4_m50-59: 245-246).<br />
Auf der anderen Seite waren mit den EU-Förderkriterien die behandelbaren Probleme<br />
vordefiniert. Das bedeutete, dass auch nur dafür Geld zur Verfügung stand. Die Ziele des<br />
Grätzelmanagements mussten damit von den EU-Verordnungen und Förderprogramm<br />
abgedeckt sein (I5_m40-49: 54-55). Das Förderprogramm Ziel 2 enthielt den städtischen<br />
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