Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung
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6.3. Vernetzung „nach oben“<br />
Die Vernetzung des Grätzelmanagements „nach oben“ kann bis zur Ebene der EU verfolgt<br />
werden, mit der jedoch kein unmittelbarer Austausch mehr nachgewiesen werden konnte. Die<br />
europäische Kommission fungierte viel mehr als Kontrollstelle der von der MA 27 verwalteten<br />
Projekte in Wien (I5_m40-49: 146-154).<br />
Sinnvoll erscheint im Zuge dieses Austausches zumindest die Rahmenbedingungen<br />
hinsichtlich der Förderungen und deren Leistungsfähigkeit an die EU Kommission weiter zu<br />
kommunizieren, wenngleich das Grätzelmanagement im Stadtteil diese Aufgabe nicht<br />
übernehmen wird können.<br />
Die beteiligten Akteure waren sich weitgehend darüber einig, dass die Förderkriterien oft nicht<br />
mit den Bedürfnissen der lokalen Akteure korrespondierten. Dabei muss berücksichtigt<br />
werden, dass die Ziel 2 Förderkriterien nie ausdrücklich für ein Projekt wie das<br />
Grätzelmanagement konzipiert wurden sondern hauptsächlich an wirtschaftlichen Maßnahmen<br />
und nicht an einem Bürgerbeteiligungsprojekt orientiert war.<br />
So stellt sich weiter die Frage, wie weit die Vernetzung „nach oben“ gelungen ist.<br />
Die Bekanntheit des Grätzelmanagements in der Wiener Stadtverwaltung und Politik blieb bis<br />
zum Ende relativ bescheiden, auch wenn bei den Experten darüber die Meinungen auseinander<br />
gegangen sind. Von einem städtischen Schulterschluss für ein ganzheitlich ansetzendes<br />
Reformprogramm konnte aber keine Rede sein. Das Grätzelmanagement war in den<br />
Baudienststellen und Planungsdienststellen bekannter als in den rechtlichen Verwaltungsteilen<br />
(I5_m40-49: 224-225).<br />
Die Bekanntheit des Grätzelmanagements in der Verwaltung war laut MD BD Mitarbeiter im<br />
Allgemeinen recht gut, besonders im Wohnbaubereich, Stadterneuerungsbereich,<br />
Planungsbereich, Sozialbereich, im Bereich Integration, Kultur und Wirtschaft (I7_m40-49:<br />
285-296).<br />
Aus Sicht des WZW war für das Grätzelmanagement bei der MA 25 Schluss und in Richtung<br />
Stadtratbüro gab es keine Integration der Idee (I6_m30-39: 374-375). Immerhin hat sich über<br />
die Jahre ein privat freundschaftlicher Kontakt zwischen Grätzelbewohnern und einer<br />
Mitarbeiterin der MA 25 entwickelt (I8_m40-49: 536-539). Es gab jedoch keine<br />
nennenswerten Kontakte zu den Stadtratbüros, weder zum geschäftsmäßig zuständigen Stadtrat<br />
für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung noch zu anderen, wenn man einmal vom Besuch<br />
des Stadtrates für Stadtentwicklung und Verkehr bei der Eröffnung des neuen Volkertplatzes<br />
absieht oder die Einladung von Bewohnern des Grätzels bei den Integrationstagen durch die<br />
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