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Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung

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Auf diese Weise konnten die Teilnehmer in den <strong>Arbeitskreis</strong>en langfristig motiviert werden.<br />

Vertrauen<br />

Durch langjährige und ernsthafte Aktivität im Grätzel konnten Bewohner und Unternehmer das<br />

Vertrauen ihrer Mitmenschen gewinnen. So genoss ein Bewohner durch seine Bekanntheit viel<br />

Vertrauen im Grätzel, wodurch er einen Vorteil bei der Organisation oder bei der Suche nach<br />

Unterstützung für Aktivitäten seines <strong>Arbeitskreis</strong>e erlang (I9_m50-59: 190-192).<br />

Aber auch das Vertrauen in das Grätzelmanagement war wichtig für dauerhafte Beziehungen<br />

und gemeinsame Aktivitäten. So hat eine aufrichtige Haltung den beteiligten Personen<br />

gegenüber das Wohlbefinden und Vertrauen gegenüber dem Grätzelmanagement gefördert.<br />

„Erstens einmal sie fühlen sich wohl da. Sie haben vertrauen zu uns, dass wir sie nicht<br />

ausnutzen oder in irgendeine Richtung lenken wollen oder so. Es darf jeder so sein wie<br />

er ist. Jeder darf seine Meinung haben, ob die jetzt den anderen gefällt oder nicht“<br />

(I1_w30-39: 419-421).<br />

In den Aufbau einer Vertrauensbasis wurde seitens des Grätzelmanagements viel Zeit<br />

investiert. Die Mitarbeiter waren gegenüber den vorgebrachten Anliegen sehr offen und haben<br />

den Menschen mit ihren Anliegen zugehört.<br />

Das Grätzelmanagement bemühte sich um Authentizität, d.h. Ehrlichkeit gegenüber den<br />

Menschen, vor allem was die realistische Einschätzung der Umsetzungsmöglichkeiten von<br />

angeregten Ideen und Projekten betraf, aber auch das Eingeständnis hinsichtlich eigener<br />

Schwächen oder des Nicht-Wissens um die Finanzierbarkeit eingereichter Projekte bzw. EU<br />

Förderungen. Dazu versuchten die Mitarbeiter des Grätzelmanagements die Eigeninitiative der<br />

Leute zu fördern und nicht selbst Ideen oder Vorschläge einzubringen, um neutral zu bleiben<br />

(I1_w30-39: 449-452). Das Vertrauen drückte sich auch in der zweifelhaften Tatsache aus,<br />

dass manche Menschen die Umsetzung von Projekten vom Grätzelmanagement selbst<br />

forderten und auf diese Weise die Verantwortung zurückgeben wollten.<br />

Auch den einzelnen Mitarbeitern des Grätzelmanagement wurde großes Vertrauen entgegen<br />

gebracht. Eine Mitarbeiterin wurde in ihrem Urlaub von Bewohnern privat angerufen, als die<br />

Bewohner ihrer Besorgnis wegen der Kündigung eines Grätzelmanagement Mitarbeiters<br />

ausdrücken wollten (I1_w30-39: 502-503). Die Beziehungen mancher <strong>Arbeitskreis</strong>teilnehmer<br />

zu den Grätzelmanagement Mitarbeitern hatten dabei bereits eine große persönliche Nähe<br />

erreicht.<br />

Der Aufbau von Vertrauen brauchte bei den Zuwanderern viele Monate (I2_w30-39: 134-135).<br />

Es fiel eine gewisse Hemmung zur Kontaktaufnahme mit der ausländischen Ansprechperson<br />

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