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Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung

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essortübergreifend finanziert wurde, obwohl die Bündelung von Ressourcen und die<br />

horizontale Vernetzung in der Verwaltung für das Grätzelmanagement vorgesehen war 37 . Die<br />

Zusammenziehung der EU-Fördermittel mit Mitteln der Stadt Wien bzw. der Bezirke<br />

(Kofinanzierung) war insofern die einzige Verknüpfung von finanziellen Ressourcen auf<br />

institutioneller Ebene und diese war Bedingung von Seiten der EU. In der MD BD ist man<br />

allerdings auch zur Einsicht gekommen, dass eine breite Vernetzung auch mit weiteren Fonds<br />

der Stadt Wien zwar das Ziel war, dieses Ziel aber nicht erreicht worden ist:<br />

„Wir wollten auch den, damals hat er noch Stadterneuerungsfonds, heute Wohnfonds mit<br />

ins Boot holen und den waff mit ins Boot holen, weil die alle in diesem Gebiet tätig<br />

waren in ihren Bereichen. Wir wollten uns einfach vernetzen und als Projektträger, als<br />

ARGE zusammen fassen. Es ist uns nicht gelungen, das gebe ich ganz offen zu“ (I7_m40-<br />

49: 46-50).<br />

Diese Vernetzung wäre die Voraussetzung für eine Ressourcenbündelung gewesen.<br />

Wie bereits weiter oben erwähnt hat sich eine ressortübergreifende Projektfinanzierung laut<br />

dem Leiter des Grätzelmanagements nicht in diesem Ausmaß (I4_m50-59: 522-525). Eine<br />

tiefere Kooperation auf institutioneller Ebene konnte auch vom WZW weder zwischen den<br />

Magistratsabteilungen noch der Fonds der Stadt Wien festgestellt werden(I6_m50-59: 370-<br />

372). So wird eine erhebliche Divergenz und Diffusion in der Verwendung des Begriffes<br />

ressortübergreifender Ressourcenbündelung deutlich. Einerseits tritt in der Diskussion der<br />

Widerspruch zwischen vorbereiteten Verwaltungsstrukturen bzw. theoretischem Anspruch und<br />

mangelnder praktischer Umsetzung zu Tage. Andererseits bedeutet eine gute Koordination von<br />

seriell hintereinander agierenden magistratischen Dienststellen noch keine Bündelung von<br />

Ressourcen. Genauso wenig wie sie von bloßer Vernetzung oder Informationsaustausch<br />

einfach erzeugt werden kann. Das alles sind nur die notwendigen Vorraussetzungen für einen<br />

effizienteren Einsatz immer knapper werdender kommunaler Mittel. Eine ressortübergreifende<br />

Zusammenarbeit kann also ganz unterschiedliche Qualitäten erreichen – im Spannungsfeld von<br />

informellem Informationsaustausch bis hin zur effizienten Ressourcenbündelung über die<br />

Haushaltsgrenzen hinaus. Der Begriff ressortübergreifender Zusammenarbeit bedarf demnach<br />

weiterer Diskussionen unter den Experten und in Folge einer Präzisierung und<br />

Vereinheitlichung in der Verwendung und Umsetzung.<br />

Weitaus einheitlicher, von einer Ausnahme abgesehen, ist die Problemsicht hinsichtlich der<br />

Bedeutung des Stadtteils als Ausgangspunkt von Stadterneuerungs- und<br />

Stadtplanungsprozessen. So konstatierte man im WZW ein steigendes Bewusstsein unter den<br />

37 vgl. Kapitel 4.1.2. Ziele des Grätzelmanagements.<br />

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