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Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung

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Für die Bildung von sektorübergreifenden Kooperationen sind Netzwerke von Bedeutung. Die<br />

Bildung und das Funktionieren von Netzwerken hängt wiederum von selbst vereinbarten<br />

Regeln (Ostrom/Ahn 2000) 4 sowie von Vertrauen (Zaheer et al. 1998; Putnam 1993) 5 und<br />

anderen sozialen Mechanismen wie der Reputation und einer kooperativen Makrokultur<br />

(Jones/Hesterly/Borgatti 1997) 6 ab.<br />

Diese Vorraussetzungen stellen sich am besten in regelmäßigen Treffen ein (vgl.<br />

Lahner/Zimmermann 2005: 226).<br />

Als problematisch beim Aufbau integrierter Konzepte erweist sich oft, dass den<br />

angesprochenen Akteuren, auch in der Verwaltung, dieses Prinzip fremd ist oder zumindest ein<br />

gemeinsames Verständnis darüber fehlt. Das integrierte Handlungskonzept ist nicht immer<br />

Ergebnis kollektiver Willensbildung und wird auch nicht von allen Beteiligten als<br />

gemeinsames Leitbild oder Grundlage betrachtet, so Lahner/Zimmermann (2005: 231). Die<br />

beiden Autoren gehen außerdem davon aus, dass ein offenes Netzwerk gemeinsamer<br />

Grundüberzeugungen die Grundlage für eine kollektive Raumbindung ist (2005: 234).<br />

Eine weitere Schwierigkeit bei der Entwicklung fächer- und sektorenübergreifender<br />

Zusammenarbeit bilden neben den organisatorischen Grenzen auch kulturelle Barrieren. Damit<br />

beinhaltet kollektives Handeln neben dem Handeln über die Grenzen zwischen Institutionen,<br />

Sektoren, verschiedenen Handlungslogiken und –rationalitäten hinweg auch eine Überwindung<br />

habitueller und kultureller Barrieren (Lahner/Zimmermann 2005: 234).<br />

Kritik der Diskussion über horizontale Kooperation auf der Verwaltungsebene:<br />

In der einschlägigen Literatur steht die Erläuterung der Nachteile einer sektoralen<br />

Verwaltungsorganisation gegenüber der Erläuterung der Vorteile einer sektorübergreifenden<br />

Verwaltungsorganisation deutlich im Vordergrund. Eine Rhetorik, welche mehr die positiven<br />

Anreize einer horizontalen ressortübergreifenden Kooperation in der Verwaltung betont wäre<br />

wünschenswert. Hervorzuheben wären dabei zum Beispiel die Steigerung von Effizienz und<br />

die Erzeugung von Synergien durch Ressourcenbündelung verschiedener Ressorts. Eine<br />

wissenschaftliche Aufarbeitung dieser positiven Anreize könnte zusätzliche wichtige<br />

Argumente für die Umsetzung eines integrierten Handlungskonzeptes liefern.<br />

4 zitiert nach: Lahner/Zimmermann 2005: 226.<br />

5 ebd.<br />

6 ebd.<br />

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