Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung
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Effizienzsteigerung und Dienstleistungsorientierung in der Verwaltung. Ein weiterer Anreiz<br />
allerdings, um in Governancestrukturen und –prozesse zu investieren, kann in Synergien<br />
gesehen werden, welche in einem kreativen und innovationsfördernden Klima entstehen<br />
können. Das Wissen und die Erfahrungen bisher außen vor gehaltener Akteure und<br />
Organisationen ist für die Schaffung von Mehrwerten in Verhandlungssystemen und<br />
Ideenwerkstätten unverzichtbar. Indem man die Ressourcen und Möglichkeiten der Akteure<br />
gerade in heterogenen Netzwerken erkennt, nutzt man das Potenzial dieser Netzwerke erst<br />
richtig und erzielt so einen Output, der weit über den bloßen Informationsaustausch hinaus<br />
geht. Müssen, im Extremfall, einzelne Institutionen jedes Mal das Rad neu erfinden, so bieten<br />
in Governancestrukturen gebildete Netzwerke eine Reihe an Möglichkeiten, bereits gebildetes<br />
Wissen und Ressourcen aufeinander zu beziehen. Auf diese Weise können auch kontrovers<br />
geführte und konflikthafte Verhandlungssysteme Lernprozesse in Gang setzen.<br />
Wie realistisch ist der Aufbau von Governancestrukturen überhaupt? An vielen Orten ist das<br />
Konzept längst umgesetzt und real. Die einzelnen Akteure stoßen jedoch an Grenzen, an ihre<br />
eigenen und wahrscheinlich auch an äußerliche. So kann es beispielsweise schwierig sein, die<br />
zeitlichen Ressourcen für zusätzliche Termine bzw. den Besuch von Gremien aufzubringen<br />
oder diese Treffen und den damit verbundenen Mehraufwand im Arbeitsalltag zu organisieren.<br />
Abgesehen davon müssen für diese Tätigkeit Personen gefunden werden, die motiviert und<br />
kompetent sind, in neuen Konstellationen und mit institutionsfremden Menschen zu arbeiten.<br />
Gerade hier wäre der Staat oder je nach dem die Länder oder Gemeinden aber auch die<br />
einzelnen Akteure und Institutionen aufgerufen, die notwendigen Rahmenbedingungen zu<br />
schaffen, sei es durch Verordnung, Schaffung von Anreizen oder der einfachen Ermöglichung.<br />
Eine der Hauptaufgaben aber auch Hauptprobleme des Managements von<br />
Governancestrukturen und Prozessen ist sicherlich die Stabilisierung einer Balance zwischen<br />
der Institutionalisierung und einer freien flexiblen Selbstkoordination, wie sie Benz (2004b:<br />
24) weiter oben angesprochen hat. In diesem Zusammenhang scheint der Anspruch von<br />
Jann/Wegrich (2004b: 206), langfristige Kooperationen in variablen Netzwerken einzurichten,<br />
etwas hoch gegriffen. Es besteht hier ein offensichtlicher Widerspruch einerseits zwischen der<br />
nötigen Vertrauensbildung, die ein regelmäßiges Zusammentreffen und daher Zeit braucht, also<br />
auch ein gewisses Maß an Institutionalisierung benötigt und andererseits dem gewünschten<br />
flexiblen und informellen Vorgehen in der Zusammenarbeit, das aber wichtig ist für eine<br />
kreative und innovative Kooperation. Hier steht das Governancekonzept und damit auch sein<br />
Management vor schwierigen Aufgaben.<br />
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