Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung
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„Es war so, dass die Bewohner in dem Sinn gar nicht entscheiden haben können, was<br />
wirklich kommt oder nicht, sondern eher mitsprechen haben können“ (I1_w30-39: 286-<br />
288).<br />
Im Grätzelbeirat konnten die <strong>Arbeitskreis</strong>sprecher bei den Beschlussfassungen eingereichter<br />
Projekte mit stimmen. Die letzte Entscheidung trafen sie jedoch in keinem Fall.<br />
Zudem war wie erwähnt ein Vertreter der <strong>Arbeitskreis</strong>e in der Jury zum Volkertplatz<br />
stimmberechtigt.<br />
Der Grätzelbeirat bot die Möglichkeit der Artikulation von Interessen und Bedürfnissen und<br />
die Argumentation von Seiten der <strong>Arbeitskreis</strong>e (I6_m30-39: 117-125).<br />
Aufgrund des auslaufenden Pilotprojektes (das Grätzelmanagement lief noch bis Ende 2006)<br />
stieg der WWFF mit Ende 2005 aus dem Grätzelbeirat aus, führte die Grätzelmanagement<br />
Aktivitäten im Rahmen des Business Service Center aber weiter. Dadurch verringerten sich die<br />
Einflussmöglichkeiten lokaler Akteure bei Wirtschaftsprojekten im Grätzelbeirat (I10_w30-<br />
39m40-49: 259-260).<br />
6.7. Kommunikation des Grätzelmanagement „nach oben“<br />
Die Vermittlung und Kommunikation mit der Verwaltungsebene bzw. der Politik war durchaus<br />
gegeben. Es bestand laufender Kontakt und Informationsaustausch mit der Bezirksvorstehung<br />
und den Bezirksräten sowie unregelmäßige informelle Besuche beim Bezirksvorsteher<br />
(I1_w30-39: 199-205). Das Grätzelmanagement hat den Bezirksvorsteher immer auf dem<br />
Laufenden gehalten (I3_m50-59: 266-267). Der Bezirksvorsteher war unter anderem zu Gast<br />
im <strong>Arbeitskreis</strong> öffentlicher Raum (I1_w30-39: 205-207). Formelle Gespräche fanden in Form<br />
von Berichterstattungen im Grätzelbeirat und im Grätzelforum statt (I3_m50-59: 165-168).<br />
Dazu kamen informelle Gespräche per Telefon oder auch bei Veranstaltungen (I3_m50-59:<br />
159-161). Die Bezirksvorstehung pflegte im Rahmen des Grätzelmanagements Kontakte zur<br />
Stadtverwaltung (MA 25, MA19, MA 21, MD BD) (I3_m50-59: 267).<br />
Die im Grätzelbeirat nur selten anwesende MA 27 erhielt Berichte über Projektansuchen im<br />
Grätzelbeirat (I5_m40-49: 117-119).<br />
Ansonsten bot vor allem der Grätzelbeirat die Möglichkeit als institutionalisiertes Gremium,<br />
Informationen und Anregungen oder Beschwerden aus dem Stadtteil in die Verwaltung und<br />
Politik zu vermitteln. Der Umbau des Volkertplatzes war ein eigener Prozess, bei dem die<br />
Ideen der lokalen Akteure besonders genau und vorsichtig dokumentiert und an die Verwaltung<br />
und Politik weitergegeben wurden. Alle anderen Formen der Kommunikation „nach oben“<br />
fanden in weniger formalisierten und geregelten Situationen statt, wie bei Wortmeldungen im<br />
Grätzelforum oder eben Gesprächen bei Veranstaltungen und Festen statt.<br />
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