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Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lese

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Gr<strong>und</strong>sätze (§ 1 der VOLRR)<br />

3. Phase: Notieren/Rechnen (symbolisch)<br />

In der dritten Phase, der symbolischen Phase, wird <strong>von</strong><br />

der anschaulichen Darstellung zur ziffernmäßigen Darstellung<br />

abstrahiert. Die Phase kann vom Kind nur erreicht<br />

werden, wenn es in der Lage ist, sich die abstrakte<br />

symbolische Darstellung in Handlungen vorzustellen.<br />

In dieser Phase sind die visuellen Fähigkeiten, das auditive<br />

Kurzzeitgedächtnis <strong>und</strong> eine gute Gedächtnisleistung<br />

erforderlich.<br />

4. Phase: Automatisieren<br />

In der vierten <strong>und</strong> letzten Phase wird durch Üben eine<br />

Verinnerlichung erreicht, die zur Automatisierung <strong>und</strong><br />

da<strong>mit</strong> zur Entlastung des Kindes führt.<br />

Jede Störung einer dieser vier Stufen kann zu Rechenschwierigkeiten<br />

führen.<br />

Marianne Hoffmann<br />

Sprachstandserhebung für <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schüler <strong>mit</strong><br />

nichtdeutscher Erstsprache<br />

Sinn aller einzurichtenden Fördermaßnahmen ist<br />

es, dem Kind gerecht zu werden, das Unterstützung<br />

braucht. Es geht stets um individuelle Fördermaßnahmen.<br />

Hier hat die Förderdiagnostik einen wichtigen<br />

Stellenwert. Durch sie wird der Lernstand des Kindes<br />

festgestellt.<br />

Bei <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülern</strong> <strong>mit</strong> nichtdeutscher<br />

Erstsprache gilt es zunächst festzustellen, woher ihre<br />

Schwierigkeiten beim Schreiben, <strong>Lese</strong>n oder Rechnen<br />

kommen.<br />

Oft fallen uns Kinder <strong>mit</strong> ungenügenden Sprachkenntnissen<br />

im Unterricht nicht auf, da sie einen Großteil<br />

der oft in Unterrichtssituationen verwendeten Wörter<br />

kennen <strong>und</strong> zudem gelernt haben, aus typischen<br />

Unterrichtssituationen heraus sich den benötigten<br />

Inhalt zu erschließen. Auf sich allein gestellt <strong>mit</strong><br />

einem Text – ohne Erschließungsmöglichkeiten aus der<br />

Umwelt – fällt auf, dass die Sprachkompetenz nicht<br />

ausreicht, um die gestellten Aufgaben in den Bereichen<br />

Schreiben, <strong>Lese</strong>n <strong>und</strong> Rechnen lösen zu können.<br />

Es ist aber für alle Fördermaßnahmen entscheidend<br />

zu erkennen, wo die Schwierigkeiten liegen. So macht<br />

es keinen Sinn, Schüler <strong>und</strong> <strong>Schülerinnen</strong> im Sinne der<br />

Entwicklungsstufen beim Erlernen mathematischer Fertigkeiten<br />

zu fördern, die aber schon daran scheitern,<br />

die gestellten Aufgaben in sprachlicher Hinsicht zu<br />

verstehen. Ebenso macht es keinen Sinn, Rechtschreibung<br />

verstärkt zu fördern, wenn die Schülerin oder<br />

der Schüler die Bedeutung zu weniger Wörter kennt,<br />

um anhand eines Modellwortschatzes Rechtschreibregeln<br />

zu verinnerlichen. Hier besteht keine Lernchance.<br />

Deshalb ist der vorrangige Förderschwerpunkt eines<br />

Schülers oder einer Schülerin <strong>mit</strong> dieser Problematik<br />

die Verbesserung der Sprachfähigkeit. Dies muss im<br />

Förderplan berücksichtigt werden.<br />

Für eine sinnvolle <strong>und</strong> nachhaltige <strong>Förderung</strong> muss<br />

durch Unterrichtsbeobachtungen geklärt werden:<br />

• Können Fragen zum <strong>Lese</strong>text nicht beantwortet werden,<br />

weil die <strong>Lese</strong>kompetenz nicht genügend ist oder<br />

weil wichtige Schlüsselbegriffe <strong>und</strong> -wörter nicht<br />

bekannt sind?<br />

• Kann die Aufgabe in Mathematik erst dann gelöst<br />

werden, wenn der Sachverhalt erklärt wurde?<br />

Zur genaueren Klärung des Sprachstandes empfiehlt<br />

sich neben gezielten Unterrichtsbeobachtungen in<br />

einzelnen Fällen die Sprachstandserhebung <strong>mit</strong> einer<br />

standardisierten Sprachstandsdiagnostik, zum Beispiel:<br />

Sprachstandsüberprüfung <strong>und</strong> Förderdiagnostik für<br />

Ausländer- <strong>und</strong> Aussiedlerkinder. 1<br />

Der Test ist einfach durchzuführen. Für das erste<br />

Schuljahr empfiehlt sich eher die Einzelversion. Ab<br />

dem zweiten Schuljahr kann der Test in einer kleinen<br />

Gruppe durchgeführt werden. Der Test gliedert sich<br />

in vier Untertests, <strong>von</strong> denen die ersten drei in einem<br />

bestimmten zeitlichen Rahmen durchzuführen sind.<br />

Die Auswertung unterscheidet zwischen Kindern <strong>mit</strong><br />

Erstsprache Deutsch <strong>und</strong> Erstsprache Nicht-Deutsch.<br />

Die Angaben erfolgen in Prozenträngen. Ergänzend zur<br />

Auswertung werden allgemeine Förderempfehlungen<br />

gegeben.<br />

1 (SFD) <strong>von</strong> Anna Hobusch/Nevin Lutz/Uwe Wiest, Persen Verlag Bergedorfer Förderdiagnostik, ISBN 3-89358-846-9.<br />

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