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Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lese

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Fördermassnahmen <strong>und</strong> individuelle Förderpläne (§§ 3 <strong>und</strong> 4 der VOLRR)<br />

Marianne Hoffmann<br />

Förderplanung für LRS – Ein Beispiel aus der Gr<strong>und</strong>schule<br />

Susanne<br />

Susanne hatte schon im Anfangsunterricht große Probleme<br />

beim Erlernen der Schriftsprache. Sie konnte sich<br />

zwar die Bezeichnungen der Buchstaben merken, aber<br />

die Verknüpfung <strong>mit</strong> den gesprochenen Lauten gelang<br />

nur schwer. So erhielt sie schon im Klassenunterricht<br />

des ersten Schuljahres differenzierte Förderangebote.<br />

Am Ende des ersten Schuljahres gelang ihr dann diese<br />

Zuordnung (Phonem-Graphem). Kleine Silben konnten<br />

erlesen werden. Seit Beginn des zweiten Schuljahres<br />

erhielt Susanne zweimal wöchentlich Förderunterricht<br />

in einer Kleingruppe. Hier wurde intensiv <strong>mit</strong> ihr das<br />

<strong>Lese</strong>n erarbeitet. Zu Beginn fiel es ihr sehr schwer, sich<br />

in die Gruppe einzufügen <strong>und</strong> das Lernpensum zu bewältigen.<br />

Sie versuchte alles, um das Lernen in Bezug<br />

auf <strong>Lese</strong>n <strong>und</strong> Schreiben zu umgehen. Im Klassenunterricht<br />

hatte dies Verhaltensprobleme zu Folge. Lernerfolge<br />

im Bereich <strong>Lese</strong>n <strong>und</strong> Schreiben blieben aus.<br />

Hausaufgaben wurden zum Problem. Mühsam gelang<br />

es, sie langsam in die Kleingruppe zu integrieren <strong>und</strong><br />

dann <strong>mit</strong> ihr Lernprozesse anzugehen.<br />

Nachdem sie verstanden hatte, dass sie Unterstützung<br />

bekommt, dass sie Anerkennung erhält, auch wenn sie<br />

etwas nicht kann, stellten sich erste Lernerfolge ein, da sie<br />

jetzt auch in der Lage war, zu üben. Zuerst musste Susanne<br />

psychisch stabilisiert werden, dann erst konnte sie sich<br />

auf Lernprozesse einlassen. Da<strong>mit</strong> wurde auch eine aktive<br />

Mitarbeit im Unterricht möglich. Differenzierte Angebote<br />

konnten jetzt <strong>von</strong> ihr positiv genutzt werden.<br />

Sie hat verstanden, dass sie <strong>Lese</strong>n lernen kann <strong>und</strong> dass<br />

dies große Vorteile für sie bringt. Die Eltern konnten sie<br />

hier psychisch stützen, sie standen jederzeit zu ihrem<br />

Kind. Hilfen im Sinne <strong>von</strong> schulischer <strong>Förderung</strong> konnten<br />

die Eltern nicht leisten. Jetzt können sie kleinere<br />

Aufgaben übernehmen.<br />

Durch Nicht-Bewertung schriftlicher Arbeiten <strong>und</strong> stärkere<br />

Bewertung mündlicher Leistungen konnte dieser<br />

Prozess unterstützt werden. Das Ziel im 3. Schuljahr<br />

wird sein, die erreichten Leistungen im Förderunterricht<br />

auf den Klassenunterricht zu übertragen.<br />

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