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Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lese

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Anhang<br />

gaben werden isoliert betrachtet <strong>und</strong> oft sogar auf<br />

unterschiedlichen Wegen gelöst.<br />

• Sie können Vorgänger <strong>und</strong> Nachfolger zu gegebenen<br />

Zahlen nicht bestimmen bzw. sie werden verwechselt.<br />

Teilweise treten Schwierigkeiten beim Zählen<br />

auf, insbesondere beim Zählen in Zweier-, Fünferoder<br />

Zehnerschritten <strong>und</strong> an den Zehner- oder H<strong>und</strong>erterübergängen.<br />

Manchmal wird die Zählrichtung<br />

verwechselt.<br />

• Sie können sich zu den Rechenoperationen häufig<br />

nichts vorstellen <strong>und</strong> lösen Rechenaufgaben zählend.<br />

Manchmal verwechseln sie die Rechenoperationen.<br />

• Bei Aufgaben <strong>mit</strong> größeren Zahlen kommen oft<br />

»Mischstrategien« zum Einsatz. Zum Beispiel werden<br />

die Zahlen zerlegt <strong>und</strong> es wird schrittweise gerechnet<br />

durch Wissen einiger Ergebnisse, Zählen in<br />

Zehnerschritten <strong>und</strong> Zählen in Einerschritten. Dabei<br />

gelangen sie durchaus auch zu richtigen Ergebnissen.<br />

Andere Kinder stellen sich die Zahlen im Kopf<br />

untereinander vor <strong>und</strong> versuchen dann die Aufgabe<br />

nach den schriftlichen Rechenverfahren zu lösen.<br />

Diese Strategie wird häufig schon <strong>von</strong> Zweit- <strong>und</strong><br />

Drittklässlern vor der Behandlung der schriftlichen<br />

Rechenverfahren angewendet, wobei es zu Richtungsproblemen<br />

kommen kann.<br />

• Sie können das er<strong>mit</strong>telte Ergebnis einer Aufgabe,<br />

insbesondere bei Sachaufgaben, weder begründen<br />

noch kritisch einschätzen. Eher fragen sie nach, ob<br />

es stimmen könnte.<br />

• Sie können sich das Einspluseins <strong>und</strong> Einmaleins<br />

nicht dauerhaft einprägen <strong>und</strong> lösen entsprechende<br />

Aufgaben jedes Mal neu.<br />

• Ihre Größenvorstellungen sind häufig sehr unrealistisch,<br />

so dass sie den Umgang <strong>mit</strong> Größen <strong>und</strong><br />

Messgeräten vermeiden.<br />

Fehler <strong>und</strong> umständliche Vorgehensweisen lassen sich<br />

auch bei guten Rechnern oder bei jüngeren Kindern<br />

beobachten. Typisch für rechenschwache Kinder ist die<br />

Hartnäckigkeit <strong>mit</strong> der bestimmte Fehler auftreten. Diese<br />

Kinder lernen langsamer im Mathematikunterricht als<br />

andere Kinder. Bestehen die genannten Probleme über<br />

eine längere Zeit, dann verschwinden sie nicht mehr <strong>von</strong><br />

selbst. Kinder haben sich diese Vorgehensweisen selbst<br />

angeeignet <strong>und</strong> sie sind häufig eingeübt.<br />

Erst wenn eine <strong>Förderung</strong> bei den Voraussetzungen des<br />

Lernenden beginnt, können die Gr<strong>und</strong>lagen des Faches<br />

<strong>von</strong> ihm aufgebaut <strong>und</strong> verstanden werden.<br />

4. Auffälligkeiten bei Kindern <strong>mit</strong> Rechenschwäche in<br />

der Familie<br />

Es lassen sich häufig bestimmte Auffälligkeiten auch in<br />

der Familie beobachten. Dazu gehören u. a.:<br />

• Das Kind hat sich vor der Schule nicht für Zahlen<br />

interessiert. Es wollte nicht zählen <strong>und</strong> konnte kleine<br />

Anzahlen nicht simultan erfassen. Es konnte sich<br />

nicht merken, wie viele Finger es hat <strong>und</strong> musste<br />

diese immer wieder zählen. Die Würfelbilder wurden<br />

nicht erfasst. Am liebsten wollte es keine Würfelspiele<br />

spielen.<br />

• Das Kind hat nicht gern gepuzzelt oder <strong>mit</strong> Bausteinen<br />

gebaut. Nach Vorlagen konnte es gar nicht<br />

arbeiten. Einige Kinder vermeiden auch Malen <strong>und</strong><br />

Basteln in der Vorschulzeit.<br />

• Das Kind hat erst sehr spät rechts <strong>und</strong> links erlernt<br />

bzw. verwechselt es beide Begriffe noch weit bis<br />

in die Schule hinein. Das eigene Körperschema ist<br />

noch unsicher. Es kann nicht alle Körperteile an sich<br />

benennen <strong>und</strong> nach Aufforderung <strong>mit</strong> offenen <strong>und</strong><br />

geschlossenen Augen zeigen.<br />

• Das Kind war lange unsicher in der Verwendung<br />

<strong>von</strong> Relationsbegriffen wie vor <strong>und</strong> nach, zwischen<br />

... <strong>und</strong> ..., drinnen <strong>und</strong> draußen, über <strong>und</strong><br />

unter.<br />

• Das Kind hat spät die Reihenfolge der Wochentage<br />

<strong>und</strong> Monate erlernt. Es kann <strong>mit</strong> Zeitbegriffen wie<br />

zuerst, danach, zuletzt nicht sicher umgehen.<br />

• Das Kind hat spät oder noch gar nicht die Uhr erlernt<br />

<strong>und</strong> vermeidet den Umgang <strong>mit</strong> Geld. Taschengeld<br />

wird nur gespart. Längen können nicht geschätzt<br />

werden. Größenvorstellungen sind insgesamt sehr<br />

unrealistisch.<br />

• Beim Ausführen <strong>von</strong> Tätigkeiten oder Spielen können<br />

häufig bestimmte Besonderheiten beobachtet<br />

werden wie Vermeidungsverhalten, Ängstlichkeit,<br />

Unsicherheit, Ungeschicklichkeit u. Ä., zum Beispiel<br />

beim Klettern, Schwimmen, Fahrrad fahren, Balancieren,<br />

Rückwärtslaufen, Hüpfen auf einem Bein oder<br />

Seilspringen, Rolle rückwärts.<br />

• Das Kind konnte bis in die Schulzeit hinein keine<br />

Schnürsenkel <strong>und</strong> andere Schleifen binden.<br />

Bei einer Rechenschwäche sind Auffälligkeiten auch im<br />

außermathematischen Bereich zu erkennen, die häufig<br />

schon lange vor der Schule beobachtbar waren. Lehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Eltern sollten eng zusammenarbeiten <strong>und</strong><br />

ihre Beobachtungen austauschen. Eine geeignete <strong>Förderung</strong><br />

muss sich auch auf den außermathematischen<br />

Bereich erstrecken.<br />

5. Fördern <strong>von</strong> Kindern <strong>mit</strong> Rechenschwäche<br />

Fördern im Unterricht<br />

Für Kinder <strong>mit</strong> Rechenschwäche ist eine spezielle <strong>Förderung</strong><br />

im Unterricht notwendig, um ihnen im Klassenverband<br />

Erfolgserlebnisse zu organisieren. Kleine<br />

Übungen zu Beginn jeder Mathematikst<strong>und</strong>e können<br />

genutzt werden, um an notwendigen Fähigkeiten zu<br />

arbeiten <strong>und</strong> um gr<strong>und</strong>legende Inhalte zu wiederholen<br />

<strong>und</strong> zu festigen. Eine <strong>Förderung</strong> bei den aktuellen Inhalten<br />

des Mathematikunterrichts kann durch natürliche<br />

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