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Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lese

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Fördermassnahmen <strong>und</strong> individuelle Förderpläne (§§ 3 <strong>und</strong> 4 der VOLRR)<br />

Dieser Paradigmenwechsel bildet sich ab<br />

1. in der Haltung der Lehrkraft<br />

2. im Unterrichtsscript.<br />

zu 1:<br />

Förderdiagnostisches Arbeiten bedeutet, dass die Lehrkraft<br />

die <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schüler auf ihrem Weg im<br />

Lernprozess begleitet <strong>und</strong> nicht einzelne Punkte oder<br />

Notenwerte entscheidende Messgrößen sind. Wesentliche<br />

Voraussetzung ist die Bereitschaft <strong>und</strong> Fähigkeit<br />

der Lehrkraft, möglichst umfassend Daten <strong>und</strong><br />

Informationen zu sammeln <strong>und</strong> zu interpretieren, um<br />

auf dieser Gr<strong>und</strong>lage einen optimalen Förderplan zu<br />

entwickeln. Kooperation <strong>und</strong> Austausch <strong>mit</strong> Kollegen<br />

<strong>und</strong> Eltern sind erforderlich <strong>und</strong> sollten durch fest installierte<br />

Kooperationszeiten in der jeweiligen Schule<br />

verankert sein.<br />

zu 2:<br />

Das Unterrichtsscript lässt erkennen, dass nicht die<br />

Wissensver<strong>mit</strong>tlung im Mittelpunkt steht. Es sollen<br />

vielmehr selbstgesteuerte metakognitive (selbstreflexive)<br />

Fähigkeiten der <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schüler geweckt<br />

<strong>und</strong> Lernstrategien ver<strong>mit</strong>telt werden. Dazu müssen die<br />

Ziele <strong>und</strong> die Intentionen des Unterrichts transparent<br />

gemacht werden. Um Lernen überhaupt zu ermöglichen,<br />

ist es wichtig, das Vorwissen der <strong>Schülerinnen</strong><br />

<strong>und</strong> Schüler zu aktivieren <strong>und</strong> aufzugreifen.<br />

Die oben beschriebene Handlungskompetenz der Lehrkraft<br />

basiert auf einem Prozess. Dieser baut sich über<br />

das wertfreie Beobachten <strong>von</strong> Verhalten <strong>und</strong> Leistung,<br />

Stärken <strong>und</strong> Schwächen der <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schüler<br />

in verschiedenen Situationen auf.<br />

Der Einsatz <strong>von</strong> Beobachtungsbogen erleichtert das<br />

Sammeln <strong>und</strong> trägt zur Objektivierung bei. Bei der Datensammlung<br />

sind alle Beteiligten, die <strong>mit</strong> den <strong>Schülerinnen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Schülern</strong> arbeiten, wichtige Ansprechpartner.<br />

Eltern, <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schüler, Kollegen,<br />

außerschulische Personen <strong>und</strong> alle Arbeitsergebnisse<br />

sind <strong>mit</strong> in die Beobachtungen einzubeziehen. Erst<br />

dann können die Ergebnisse gebündelt <strong>und</strong> interpretiert<br />

(bilanziert) werden. Dabei ist ein Fehlerverständnis<br />

wünschenswert, das Fehler als Schritte zur Lösung<br />

sieht.<br />

Im abschließend zu erstellenden Förderplan werden<br />

die Ergebnisse festgehalten, rückgemeldet <strong>und</strong> <strong>mit</strong> den<br />

<strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> der <strong>Schülern</strong> <strong>und</strong> den Eltern beraten.<br />

Auch die getroffenen Vereinbarungen sind festzuhalten.<br />

Im Folgenden sind die Schritte zur Erstellung eines Förderplans<br />

zusammengefasst:<br />

1. Schritt<br />

Beobachtung <strong>und</strong> Auswahl der in Frage kommenden<br />

<strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schüler<br />

2. Schritt<br />

Gezielte Beobachtung durch das Klassenteam (Einsatz<br />

<strong>von</strong> Beobachtungsbogen)<br />

3. Schritt<br />

Zusammenstellung des für den Förderplan zuständigen<br />

Klassenteams<br />

4. Schritt<br />

Beschreibung des Ist-Zustandes, Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />

5. Schritt<br />

Prioritätensetzung, Bestimmung konkreter Ziele<br />

6. Schritt<br />

Erstellung des Förderplans<br />

7. Schritt<br />

Umsetzung <strong>und</strong> Dokumentation<br />

8. Schritt<br />

Erörterung <strong>mit</strong> den Beteiligten (insb. Eltern, Schüler<br />

bzw. Schülerin gem. § 4 Abs. 1 VOLRR)<br />

9. Schritt<br />

Überprüfung der Zielerreichung, evtl. neuer Förderplan<br />

Wichtig ist, dass ein Förderplan zumindest die in § 2<br />

Abs. 5 VOBGM enthaltenen Vorgaben für die Erstellung<br />

eines Förderplanes beinhaltet:<br />

• Entwicklungsstand <strong>und</strong> Lernausgangslage<br />

• Individuelle Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />

• Förderchancen <strong>und</strong> Förderbedarf<br />

• Förderaufgaben <strong>und</strong> Fördermaßnahmen<br />

Ein Förderplan, in den diese Aspekte eingearbeitet sind,<br />

befindet sich im Anhang unter Nr. 5 Förderplanbeispiele<br />

<strong>und</strong> Förderplanvordrucke<br />

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