06.11.2014 Aufrufe

Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lese

Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lese

Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lese

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Anhang<br />

Differenzierung erfolgen, bei der die Kinder ihr Bearbeitungsniveau<br />

selbst wählen (Wittmann/Müller 1990;<br />

Scherer 1998). Für die Lösung <strong>von</strong> Aufgaben wählen die<br />

Kinder bei Bedarf Arbeits<strong>mit</strong>tel aus <strong>und</strong> werden dann<br />

dazu aufgefordert, ihre Arbeit <strong>mit</strong> diesen Arbeits<strong>mit</strong>teln<br />

zu beschreiben. Dieses Vorgehen trägt dazu bei, dass<br />

Kinder <strong>mit</strong> Lernschwierigkeiten anschauen lernen <strong>und</strong><br />

Arbeits<strong>mit</strong>tel nicht nur als »Zählhilfe« verwenden.<br />

Fördern zu Hause<br />

Zu Hause kann durch die Eltern eine maßvolle <strong>und</strong> wirksame<br />

<strong>Förderung</strong> des Kindes erfolgen. Dazu benötigen<br />

die Eltern Hinweise <strong>und</strong> Unterstützung. Eine <strong>Förderung</strong><br />

zu Hause erstreckt sich dabei nicht auf die Hilfe bei<br />

den Hausaufgaben, die Übung vor den Arbeiten oder<br />

das Auswendiglernen des Unterrichtsstoffes, sondern<br />

sie bezieht sich auf den Umgang <strong>mit</strong> Mathematik im<br />

Alltag des Kindes. Kindern <strong>mit</strong> Lernschwierigkeiten<br />

fehlen häufig Erfahrungen im Umgang <strong>mit</strong> Größen. In<br />

der Familie können diese Kinder wertvolle Anregungen<br />

erhalten, zum Beispiel beim Umgang <strong>mit</strong> Taschengeld,<br />

beim Planen des eigenen Tagesablaufes nach der Zeit<br />

oder beim Umgang <strong>mit</strong> Massen beim Einkaufen, Kochen<br />

<strong>und</strong> Backen. Erfahrungen sollten auf der Handlungsebene<br />

gewonnen werden, über Vorgehensweisen<br />

kann diskutiert werden.<br />

Erstreckt sich die Hilfe der Eltern auch auf die Hausaufgaben,<br />

dann sollten nicht die Eltern das Vorgehen<br />

erklären, sondern immer wieder ihr Kind zum Erklären<br />

auffordern. Nur so werden Unsicherheiten <strong>und</strong> Missverständnisse<br />

sichtbar.<br />

6. Zusammenfassung<br />

Kinder <strong>mit</strong> großen Entwicklungsverzögerungen sind oft<br />

nicht in der Lage, die Anforderungen im Mathematikunterricht<br />

der ersten Klassen zu erfüllen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen<br />

aufzubauen. Es kommt darauf an, dass diese<br />

Kinder schnell erfasst <strong>und</strong> wirksam gefördert werden.<br />

Dabei erstreckt sich eine wirksame <strong>Förderung</strong> auf die<br />

Entwicklung <strong>von</strong> Fähigkeiten <strong>und</strong> auf den Aufbau der<br />

inhaltlichen Gr<strong>und</strong>lagen im Fach. Die Kinder müssen<br />

Erfahrungen sammeln, Strategien erproben <strong>und</strong> häufig<br />

über ihr Vorgehen reflektieren.<br />

7. Literatur<br />

Scherer, P. (1998): Kinder <strong>mit</strong> Lernschwierigkeiten – »besondere«<br />

Kinder, »besonderer« Unterricht? In: Peter-<br />

Koop, A. (Hrsg.), Das besondere Kind im Mathematikunterricht<br />

der Gr<strong>und</strong>schule. Offenburg, Mildenberger,<br />

S. 99 – 118.<br />

Wittmann, E. Ch./ Müller, G. N. (1990): Handbuch produktiver<br />

Rechenübungen. Bd. 1 Vom Einspluseins zum<br />

Einmaleins. Stuttgart, Klett.<br />

8. Weitere Literaturempfehlungen zur Problematik Rechenschwäche<br />

Dehaene, St. (1999): Der Zahlensinn oder warum wir<br />

rechnen können. Basel, Boston, Berlin, Birkhäuser Verlag.<br />

Eberwein, H./Knauer, S. (Hrsg.) (2003): Behinderungen<br />

<strong>und</strong> Lernprobleme überwinden. Gr<strong>und</strong>wissen <strong>und</strong> integrationspädagogische<br />

Arbeitshilfen für den Unterricht.<br />

Stuttgart, Kohlhammer.<br />

Fritz, A./Ricken, G./Schmidt, S. (Hrsg.) (2003): Rechenschwäche.<br />

Lernwege, Schwierigkeiten <strong>und</strong> Hilfen bei<br />

Dyskalkulie. Ein Handbuch. Weinheim, Basel, Berlin,<br />

Beltz.<br />

Grissemann, H./Weber, A. (1993): Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Praxis<br />

der Dyskalkulietherapie. Bern, Verlag Hans Huber.<br />

Krüll, K. E. (1994): Rechenschwäche, was tun? München,<br />

Ernst Reinhardt Verlag.<br />

Lorenz, J. H./Radatz, H. (1993): Handbuch des Förderns<br />

im Mathematikunterricht. Hannover, Schroedel.<br />

Lorenz, J. H. (1994): Mathematische Lernschwierigkeiten<br />

erkennen. Gr<strong>und</strong>schulunterricht 41 Heft 2, 18-21.<br />

Milz, I. (1994): Rechenschwächen erkennen <strong>und</strong> behandeln.<br />

Dortm<strong>und</strong>, Borgmann.<br />

Peter-Koop, A. (Hrsg.) (1998): Das besondere Kind im<br />

Mathematikunterricht der Gr<strong>und</strong>schule. Offenburg,<br />

Mildenberger Verlag.<br />

Radatz, H./Schipper, W. (1983): Handbuch für den Mathematikunterricht<br />

an Gr<strong>und</strong>schulen. Hannover, Schroedel.<br />

Schwarz, M. (2005): Elternratgeber Rechenschwäche.<br />

München, Droemer Knaur.<br />

Quellenverweis<br />

Dieser Beitrag ist die leicht gekürzte Fassung des Vortrags<br />

anlässlich der 7. Marburger Fachtagung 2005.<br />

Schulz, A. (1995): Lernschwierigkeiten im Mathematikunterricht<br />

der Gr<strong>und</strong>schule. Berlin, paetec.<br />

65

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!