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Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lese

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Fördermassnahmen <strong>und</strong> individuelle Förderpläne (§§ 3 <strong>und</strong> 4 der VOLRR)<br />

Aloysia Abraham<br />

Zur Erstellung eines Förderplans in Mathematik<br />

Nach der Feststellung noch nicht gefestigter oder nicht<br />

vorhandener basaler, pränumerischer <strong>und</strong> mathematischer<br />

Fähigkeiten muss ein individueller Förderplan<br />

erarbeitet werden. Anhand der Ergebnisse aller eingesetzten<br />

Tests <strong>und</strong> Analysen lassen sich zunächst in<br />

einem Formblatt (Vordruck c) die Förderziele für die<br />

nächsten 6 Monate eintragen. Im Förderplan (Formblatt<br />

d) kann dann prozessbegleitend die konkrete, individuelle<br />

<strong>Förderung</strong> schriftlich fixiert werden.<br />

Bei der Bestimmung der Förderziele ist insbesondere<br />

auf ihre Erreichbarkeit <strong>und</strong> auf mögliche Erfolgserlebnisse<br />

beim betroffenen Kind zu achten. Ferner sollten<br />

allgemeine pädagogische Ziele wie Abbau <strong>von</strong> Angst,<br />

Steigerung des Selbstwertgefühls, Freude am Lernen<br />

sowie das Ver<strong>mit</strong>teln <strong>von</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Lerntechniken<br />

angemessen berücksichtigt werden.<br />

Der Förderplan sollte übersichtlich gestaltet <strong>und</strong> <strong>mit</strong><br />

wenig Schreibaufwand umgesetzt werden (Beispiel im<br />

Anhang). Er dient sowohl der Planung <strong>von</strong> Förderunterricht,<br />

ist prozessbegleitend in der Durchführung <strong>von</strong><br />

Förderunterricht <strong>und</strong> bildet die Gr<strong>und</strong>lage für weitere<br />

Planungen.<br />

Abschließend soll noch einmal darauf hingewiesen werden, dass die vorgestellten Formblätter zur Förderdiagnose<br />

<strong>und</strong> Förderplanung nur Vorschläge sein können. Die Möglichkeiten der äußeren Form sind vielfältig,<br />

sollten dem eigenen Arbeitsstil <strong>und</strong> den eigenen Bedürfnissen angepasst werden, jedoch immer die Aspekte<br />

der Förderplanung der VOBGM beinhalten.<br />

Aloysia Abraham<br />

Fallbeispiel eines Kindes (Anna) <strong>mit</strong> Schwierigkeiten im Rechnen<br />

Anna<br />

Die Schülerin Anna ist 9 Jahre alt <strong>und</strong> besucht die<br />

3. Jahrgangsstufe.<br />

Förderanlass:<br />

Schwierigkeiten in Mathematik. Anna fällt durch hartnäckig<br />

zählendes Rechnen auf.<br />

Ausgangslage:<br />

Annas Eltern kümmern sich beide sehr intensiv um<br />

Anna, auch bei den Hausaufgaben. Sie wächst überbehütet<br />

auf. Anna hat eine zwölf Jahre ältere Schwester<br />

aus der ersten Ehe ihrer Mutter. Die Schwester lebt seit<br />

einem Jahr nicht mehr <strong>mit</strong> in der Familie.<br />

Leistungsentwicklung:<br />

In der ersten Klasse war Anna sehr zurückhaltend,<br />

schüchtern <strong>und</strong> wirkte oftmals ängstlich. Sie brauchte<br />

einige Zeit, um sich in der Schule einzufinden. Mittlerweile<br />

hat sie sich gut in der Klassengemeinschaft<br />

eingelebt <strong>und</strong> äußert, dass sie gerne zur Schule geht.<br />

In der mündlichen Mitarbeit ist sie eher still. Wenn sie<br />

sich meldet oder befragt wird, spricht sie sehr leise. Ihre<br />

schriftlichen Arbeiten erledigt Anna gewissenhaft <strong>und</strong><br />

ordentlich. In der ersten Klasse fiel Anna durch sehr<br />

langsames Rechnen auf. Ihre Hausaufgaben waren stets<br />

fehlerfrei <strong>und</strong> ausgesprochen ordentlich gemacht. Auch<br />

die in der Schule gemachten Aufgaben waren bei der<br />

Heftkontrolle stets fehlerfrei <strong>und</strong> vollständig vorhanden.<br />

Das Zählen <strong>mit</strong> den Fingern versteckte Anna instinktiv<br />

so geschickt, dass es zu diesem Zeitpunkt in der<br />

Schule nicht auffiel. Erst Ende der zweiten Klasse wurde<br />

im Gespräch <strong>mit</strong> den Eltern deutlich, dass das Kind jeden<br />

Nach<strong>mit</strong>tag <strong>mit</strong> der Mutter die Rechenaufgaben<br />

machte <strong>und</strong> dazu sehr viel Unterstützung brauchte. Dabei<br />

wurden auch die Aufgaben aus der Schule noch einmal<br />

wiederholt <strong>und</strong> Fehler gegebenenfalls verbessert.<br />

Die Mutter erklärte, dass sie sich <strong>von</strong> Anfang an um die<br />

Rechenaufgaben ihrer Tochter gekümmert habe, weil<br />

die ältere Schwester <strong>von</strong> Anna auch Schwierigkeiten<br />

beim Rechnen gehabt habe. Anna zeigt im Deutsch<strong>und</strong><br />

Sachk<strong>und</strong>eunterricht gute Leistungen.<br />

Eine ausführliche Lernstandanalyse erfolgte nach dem<br />

im Folgenden aufgeführten Raster (nach Bernd Ganser,<br />

2004). Ergebnisse aus dem CPM (Coloured Progressivev<br />

Matrices), Unterrichtsbeobachtungen <strong>und</strong> die Fehleranalyse<br />

aus Probearbeiten <strong>und</strong> Hausaufgabenheften<br />

wurden in dem Raster <strong>mit</strong>berücksichtigt.<br />

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