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Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lese

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Förderdiagnostik (§ 2 der VOLRR)<br />

Aloysia Abraham<br />

Zur Feststellung <strong>von</strong> Schwierigkeiten beim Rechnen<br />

Zur Feststellung fehlender oder unzureichend entwickelter<br />

Lernvoraussetzungen ist es notwendig, eine<br />

sogenannte Lernstandsanalyse durchzuführen. Mit Hilfe<br />

der Ergebnisse der Lernstandsanalyse lässt sich ein<br />

individueller Förderplan erarbeiten. Auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

dieses Förderplans kann das Kind zielgerichtet gefördert<br />

werden. Über die fachspezifischen Inhalte hinaus<br />

ist die <strong>Förderung</strong> der visuellen <strong>und</strong> auditiven Wahrnehmung,<br />

der Sprache, der Motorik <strong>und</strong> nicht zuletzt der<br />

Persönlichkeit des Kindes zu berücksichtigen.<br />

Auf dem Markt werden standardisierte Tests zur Lernstandsanalyse<br />

<strong>von</strong> Rechenschwierigkeiten angeboten.<br />

Der Einsatz dieser Tests eignet sich insbesondere zur<br />

quantitativen Einschätzung <strong>von</strong> Schülerfehlern.<br />

Eine andere Möglichkeit der Diagnose bietet die informelle<br />

Lernstandserhebung. Sie umfasst sowohl die Beobachtung<br />

des Kindes im Unterricht als auch das Aufspüren<br />

individueller Fehlerschwerpunkte in Klassenarbeiten<br />

oder Hausaufgaben. Zur Feststellung fehlender oder nur<br />

unzureichend entwickelter Lernvoraussetzungen gibt es<br />

die Möglichkeit, informelle Aufgaben <strong>und</strong> Fragen einzusetzen.<br />

Nach Gerster (1982) sind Schülerfehler meistens<br />

keine Zufallsprodukte, sondern unterliegen einer eigenen<br />

Logik des Schülers, die zu entsprechenden Fehlstrategien<br />

führt. Zur Aufdeckung dieser Fehlstrategien ist es<br />

notwendig, Einblick in die Denkstrategien des Schülers<br />

zu gewinnen. Ein probates Mittel ist das laute Denken<br />

des Schülers während des Rechenvorgangs. Sofern hier<br />

Überforderung droht, ist das nachträgliche Erklären <strong>und</strong><br />

Begründen des Rechenwegs durch den Schüler möglich.<br />

Die daraus resultierenden Einblicke in die Denkweise des<br />

Kindes geben Ansatzpunkte für die individuelle <strong>Förderung</strong>,<br />

die in einem Förderplan schriftlich fixiert werden.<br />

(Verschiedene standardisierte Tests <strong>und</strong> diagnostische<br />

Aufgabensätze sind in den folgenden Materialhinweisen<br />

benannt).<br />

Das möglichst frühzeitige Erkennen <strong>von</strong> Rechenschwierigkeiten<br />

macht das Erfassen der Lernausgangslage <strong>von</strong><br />

Schulanfängern dringend notwendig. Insbesondere bei<br />

Erstklässlern, bei denen zu vermuten ist, dass basale<br />

<strong>und</strong> pränummerische Leistungen wie z. B. taktil-kinästhetische<br />

Wahrnehmung, Körperschema-Lateralität,<br />

Motorik, visuelle <strong>und</strong> auditive Wahrnehmung, Serialität<br />

u.s.w. nur unzureichend ausgebildet sind, ist auch dieser<br />

Bereich bei der Analyse ausreichend zu berücksichtigen.<br />

Vordrucke (nach B. Ganser, 2004) zur »Er<strong>mit</strong>tlung<br />

allgemeiner gr<strong>und</strong>legender Fähigkeiten« zum Erlernen<br />

der Mathematik (Formblatt a) <strong>und</strong> »Er<strong>mit</strong>tlung mathematischer<br />

Gr<strong>und</strong>fähigkeiten« (Formblatt b) <strong>und</strong> eine Ergänzung<br />

(orientiert an Kaufmann, S./Lorenz, J. H. 2006)<br />

sind im Anhang enthalten. Anhand der Ergebnisse aller<br />

eingesetzten Tests <strong>und</strong> Analysen können im Vordruck<br />

c die Förderziele für die nächsten sechs Monate eingetragen<br />

werden (Vordruck c ist ebenfalls im Anhang<br />

zu finden).<br />

Auf den Begriff »Diagnostik«, wie er bei B. Ganser <strong>und</strong><br />

vielen anderen benutzt wird, wird hier weitestgehend<br />

verzichtet, um sich <strong>von</strong> medizinischen <strong>und</strong> therapeutischen<br />

Fachbereichen abzugrenzen <strong>und</strong> den pädagogischen<br />

Schwerpunkt zu verdeutlichen.<br />

Anschließend sind Materialien aufgeführt, die die<br />

Lernausgangsauslage der <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schüler<br />

erfassen.<br />

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