Theoretische Chemie I: Quantenchemie
Theoretische Chemie I: Quantenchemie
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Prof. Dr. Bernd Hartke, Universität Kiel, hartke@phc.uni-kiel.de<br />
Warum Hartree-Fock<br />
Eigentlich haben wir an dieser Stelle bereits alle Zutaten für quantenchemische Berechnungen:<br />
• Ĥel ist bekannt (sogar exakt);<br />
• Slaterdeterminante als (approximativer) Ansatz für Ψ;<br />
• expliziter Ausdruck für E = 〈Ψ|Ĥel|Ψ〉 in Einteilchen-Orbitalen ψ hergeleitet;<br />
• Vorschrift ĥψ n = ǫ n ψ n für die Berechnung von ψ.<br />
Warum wird dieses Verfahren nicht angewendet<br />
• Lösung von<br />
ist nicht trivial!<br />
ĥ(i)ψ n (r i ) = ǫ n ψ n (r i ) (70)<br />
• Gl. 70 ist eine strikte Einteilchen-Gleichung, Elektron i ”<br />
sieht“ darin kein anderes<br />
Elektron, noch nicht einmal in Form eines Mittelwerts. ⇒ diese Orbitale (und damit<br />
die Slaterdeterminante) sind mit Sicherheit eine schlechte Approximation!<br />
⇒ Grundidee von Hartree-Fock: Bestimme Orbitale ψ nicht durch Lösung von Gl.<br />
70, sondern durch variationsmäßige Optimierung der Orbitale ψ via Minimierung von<br />
E = 〈Ψ|Ĥel|Ψ〉 (71)<br />
Vorteile:<br />
• Gl. 71 enthält via Ĥel und 1/r 12 die Wechselwirkung der Elektronen<br />
⇒ die Einteilchenorbitale werden für die N-Teilchen-Situation optimiert;<br />
• dadurch ”<br />
sieht“ jedes Elektronen wenigstens ein ”<br />
gemitteltes Feld“ der anderen<br />
Elektronen (s.u.);<br />
• Ermittlung der Orbitale ψ als Lösung von Einteilchengleichungen und Optimierung<br />
dieser Orbitale kann simultan erfolgen (s.u.);<br />
• optimierte Energie ist obere Schranke für exakte Energie (Variationsprinzip).<br />
Nachteile:<br />
• statt entkoppelten Einteilchengleichungen haben wir gekoppelte;<br />
• diese sind nicht-linear und<br />
• hängen von ihren eigenen Lösungen ab ⇒ iteratives Lösungsverfahren nötig (s.u.)