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Theoretische Chemie I: Quantenchemie

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Prof. Dr. Bernd Hartke, Universität Kiel, hartke@phc.uni-kiel.de<br />

basis set superposition error (BSSE)<br />

Es sei A die Basis an ”<br />

Monomer“ A, B die Basis an Monomer B, AB(R) die Vereinigung<br />

dieser beiden Basissätze bei einem Abstand R der Monomere und E(X|X) die Energie<br />

des Systems X berechnet in der Basis X.<br />

Standardvorschrift zur Berechnung der Dissoziationsenergie eines ”<br />

Dimers“ AB in die<br />

Monomere A und B:<br />

−D = E(AB|C) − E(A|C) − E(B|C) (107)<br />

ist korrekt, wenn Basis C vollständig ist. In der Praxis sind Basissätze aber unvollständig,<br />

und wir berechnen tatsächlich:<br />

− ˜D = E(AB|AB(R = R e )) − E(A|A) − E(B|B) (108)<br />

Dabei kann Monomer A bei der Berechnung von E(AB|AB(R = R e )) an den Basisfunktionen<br />

in B partizipieren, bei der Berechnung von E(A|A) jedoch nicht; analog<br />

für Monomer B. Dies ist der Basissatzüberlagerungsfehler (BSSE). Er ist von derselben<br />

Größenordnung wie die Dissoziationsenergie von van-der-Waals-Komplexen und wirkt sich<br />

bei Korrelationsrechnungen stärker aus als bei HF- und DFT-Rechnungen.<br />

Mögliche Abhilfen:<br />

• counterpoise-Korrektur (CPC) von Boys und Bernardi: Man definiert<br />

CPC A = E(A|A) − E(A|AB(R = R e )) (109)<br />

CPC B = E(B|B) − E(B|AB(R = R e )) (110)<br />

wobei E(A|AB(R = R e )) genauso berechnet wie E(AB|AB(R = R e )), nur daß die<br />

Elektronen und Kernladungen von B fehlen; die Basis A wird dabei um die ghost<br />

basis B erweitert, ohne daß das Monomer B selbst vorhanden ist. Die CPC-korrigierte<br />

Dissoziationsenergie ist dann:<br />

−D CPC = − ˜D + CPC A + CPC B (111)<br />

= E(AB|AB(R = R e )) − E(A|AB(R = R e )) − E(B|AB(R = R e )) (112)<br />

Das ist konzeptuell einfach aber nicht ganz unumstritten:<br />

– CPC = BSSE gilt nicht streng,<br />

– saubere Trennung zwischen physikalisch sinnvollen Monomer-WW und Basissatzartefakten<br />

nicht trivial,<br />

– CPC ist bei der Berechnung von Potentialflächen aufwendig, weil Dimer-Basis<br />

AB(R) von R abhängt ⇒ Monomer-Korrekturrechnungen müssen für jedes R<br />

erneut durchgeführt werden.<br />

• Verwendung größerer Basissätze<br />

• Verwendung von Methoden, die BSSE per Konstruktion vermeiden oder vermindern:<br />

z.B. lokale Korrelationsmethoden.

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