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Theoretische Chemie I: Quantenchemie

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Prof. Dr. Bernd Hartke, Universität Kiel, hartke@phc.uni-kiel.de<br />

alte DFT/KS-Streitfragen<br />

Haben KS-Orbitale irgendeine Bedeutung<br />

Übliches Argument: Für HF-Orbitalenergien gilt Koopmans Theorem (Ionisationsenergien,<br />

Elektronaffinitäten) ⇒ HF-Orbitale haben eine physikalische Bedeutung. ↔ KS-<br />

Orbitalenergien sind deutlich anders und anscheinend falsch ⇒ sie haben keine Bedeutung.<br />

Tatsächlich beruht Koopmans Theorem für HF-Orbitale auf Näherungen (keine Orbitalrelaxation,<br />

keine Korrelation), die bei IPs zu Fehlerkompensation führen (bei EAs nicht;<br />

s.o.).<br />

Tatsächlich muß man unterscheiden zwischen<br />

• real existierendes DFT/KS mit approximativem E xc : krass falsche Ionisierungs- und<br />

Anregungsenergien<br />

• DFT/KS mit exaktem E xc :<br />

– Koopmans Theorem gilt nicht, trotzdem: höchste Orbitalenergie = Ionisierungsenergie<br />

– DFT-Testrechnungen mit aus CI-Rechnungen konstruiertem quasi-exaktem V xc<br />

liefern erheblich verbesserte Ionisierungs- und Anregungsenergien<br />

Ist DFT bzw. KS eine Ein-Determinanten-Theorie (Dissoziationsproblem)<br />

Solange der Hamiltonoperator unabhängig vom Spin ist (z.B. bei Abwesenheit äußerer<br />

Magnetfelder) und wenn die exakten Funktionale bekannt wären, müßten die Hohenberg-<br />

Kohn-Theoreme und das Kohn-Sham-Verfahren sowohl für closed-shell- als auch für<br />

open-shell-Systeme gelten.<br />

Mit den verfügbaren approximativen Funktionalen ist es sinnvoll, wie bei HF-SCF zu<br />

konstruieren: restricted und unrestricted Kohn-Sham (RKS, ROKS, UKS).<br />

Ist DFT bzw. KS ab-initio oder semiempirisch<br />

semiempirisch: einige angepaßte Parameter in vielen Funktionalen; keine systematische<br />

Verbesserungsmöglichkeit<br />

ab-initio: Anzahl Parameter extrem viel kleiner als bei echten semiempirischen Methoden<br />

und universell; zugrunde liegende Theorie im Prinzip exakt.

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