Theoretische Chemie I: Quantenchemie
Theoretische Chemie I: Quantenchemie
Theoretische Chemie I: Quantenchemie
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Prof. Dr. Bernd Hartke, Universität Kiel, hartke@phc.uni-kiel.de<br />
Schrödingergleichung:<br />
Die zeitabhängige Schrödingergleichung für ein Teilchen der Masse m in einer Raumdimension<br />
x lautet:<br />
i ∂ 2<br />
Ψ(x, t) = −<br />
∂t 2m<br />
∂ 2<br />
∂x2Ψ(x, t) + V (x)Ψ(x, t) =: ĤΨ(x, t) (1)<br />
Wenn das Potential V unabhängig von der Zeit ist, kann man die Zeitvariable t mit<br />
dem üblichen Separationsansatz<br />
Ψ(x, t) = f(t)ψ(x) (2)<br />
abseparieren. Man erhält dann<br />
und daher<br />
f(t) = e −iEt/ (3)<br />
Ψ(x, t) = e −iEt/ ψ(x) (4)<br />
wobei ψ(x) Eigenfunktion der zeitunabhängigen Schrödingergleichung ist:<br />
Beachte:<br />
d 2<br />
Ĥψ(x) = − 2<br />
2m dx2ψ(x) + V (x)ψ(x) = Eψ(x) (5)<br />
• ψ(x) kann o.B.d.A. reell gewählt werden,<br />
• aber auch dann ist Ψ(x, t) i.A. komplex.<br />
• Gl. 5 ist ein Eigenwertproblem des Hamiltonoperators Ĥ. Die (Eigen-)Energie E ist<br />
in jedem Fall reell, weil Ĥ hermitesch ist. E ergibt sich als Erwartungswert von<br />
Ĥ:<br />
E = 〈ψ|Ĥ|ψ〉<br />
(6)<br />
〈ψ|ψ〉<br />
• Für Wellenfunktionen der Form von Gl. 4 ist die Wahrscheinlichkeitsdichte |Ψ(x, t)| 2<br />
zeitunabhängig: stationärer Zustand (trotz Bewegung des Teilchens!)<br />
• Gl. 2 ist nicht allgemein, sondern ein Spezialfall; i.A. ist das Zeitverhalten von<br />
Wellenfunktionen nicht trivial! ⇒ Quantendynamik, Vorlesung TC-II<br />
• in der <strong>Quantenchemie</strong> ist V (x) tatsächlich zeitunabhängig; aber V (x) wird zeitabhängig<br />
z.B. bei: Wechselwirkung mit (Laser)Licht, Näherungsmethoden in der<br />
Quantendynamik (TDSCF), ...<br />
• Behandlung elektronischer Zustände als stationär (also Verwendung von Gl. 5) ist<br />
gerechtfertigt z.B. im elektronischen Grundzustand nahe der Gleichgewichtsgeometrie<br />
in Abwesenheit äußerer Felder.