Theoretische Chemie I: Quantenchemie
Theoretische Chemie I: Quantenchemie
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Prof. Dr. Bernd Hartke, Universität Kiel, hartke@phc.uni-kiel.de<br />
Hybridmethoden<br />
Die übliche Aufteilung des Austausch-Korrelations-Funktionals<br />
scheint zu suggerieren, daß folgender Ansatz gut sein müßte:<br />
E xc = E x + E c (281)<br />
E xc = E HF<br />
x + E c (282)<br />
(beachte: HF-Austausch ist exakt für 1-Determinanten-Wellenfunktionen.)<br />
Dieser Ansatz verbessert LDA-Resultate, aber nicht so stark wie GGA-Funktionale für<br />
E c und E x . Grund: systematische Fehler in E c und E x kompensieren sich nicht mehr,<br />
wenn Ex<br />
HF verwendet wird.<br />
Besserer Weg zur Verwendung von E HF<br />
x :<br />
Man kann zeigen, daß die Austausch-Korrelations-Energie exakt gegeben ist durch:<br />
E xc =<br />
∫ 1<br />
0<br />
〈Ψ λ |V xc (λ)|Ψ λ 〉 dλ (283)<br />
wobei der Parameter λ die Elektron-Elektron-Wechselwirkung ”<br />
einschaltet“.<br />
Die einfachste Näherung zur Berechnung dieses Integrals lautet:<br />
E xc ≈ 1 2 Eλ=0 xc<br />
+ 1 2 Eλ=1 xc (284)<br />
Bei λ = 0 gibt es keine Korrelation, und den Austausch kann man wiederum exakt mit<br />
Ex<br />
HF wiedergeben.<br />
Bei λ = 1 muß man approximative Funktionale verwenden; z.B.: LDA an dieser Stelle<br />
ergibt Beckes half-and-half“-Methode (HH).<br />
”<br />
Es stellt sich heraus, daß man die Resultate verbessern kann, wenn man weniger als 50%<br />
exakten HF-Austausch ”<br />
beimischt“. Das populärste Hybridfunktional B3LYP verwendet<br />
den Ausdruck:<br />
E B3LY P<br />
xc<br />
= (1 − a)E LDA<br />
x<br />
+ aE HF<br />
x<br />
+ bE B x + cELY P<br />
c<br />
+ (1 − c)E LDA<br />
c (285)<br />
Die 3 empirischen Parameter a, b, c wurden an Atomisierungs- und Ionisierungsenergien,<br />
Protonaffinitäten und Gesamtenergien eines Standard-Molekülsatzes angepaßt → a = 0.20,<br />
b = 0.72, c = 0.81.<br />
a bestimmt den Anteil an exaktem Austausch, der zum LDA hinzukommt, und b bzw.<br />
c die Anteile von GGA-Korrekturen zu Austausch und Korrelation.<br />
Dadurch deutliche Verbesserungen gegenüber reinem GGA (und LDA).<br />
Seit dem de-facto-Standard B3LYP wurden sehr viele weitere Funktionale vorgeschlagen<br />
(andere Hybride, z.T. mit mehr, weniger oder gar keinen empirischen Parametern; ”<br />
meta-<br />
GGA“ ohne exakten Austausch aber mit höherer Ableitungen der Dichte; KS-Orbitalabhängige<br />
Funktionale; usw.); keiner war bisher ähnlich erfolgreich und verbreitet.