Winter/zima 2007/2008 - Pavelhaus
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Porabje<br />
Die Daten zeigen auch, wie sich die<br />
reale Sprachsituation im ungarischen<br />
Raabgebiet darstellt. Die ältere und<br />
mittlere Generation beherrscht den<br />
slowenischen Dialekt im Raabgebiet<br />
als Muttersprache, für jüngere<br />
Generationen ist charakteristisch, dass,<br />
obwohl sie ihre Muttersprache<br />
beherrschen, sie diese in der<br />
Kommunikation untereinander immer<br />
mehr vernachlässigen, während die<br />
jüngste Generation die Muttersprache<br />
nur noch als Fremdsprache lernt.<br />
Porabje<br />
Die Rolle der Zeitung „Porabje“ bei der Erhaltung des<br />
slowenischen Dialekts und der slowenischen Identität im<br />
ungarischen Raabgebiet<br />
+ Marijana Sukič<br />
„Der slowenische Dialekt ist die Grundlage der slowenischen Identität im ungarischen Raabgebiet …<br />
Für die Slowenen in Ungarn hat der Dialekt im Raabgebiet eine andere Bedeutung als jeder andere<br />
slowenische Dialekt für Slowenen in Slowenien. Er ist für sie nicht nur Mittel für die alltägliche<br />
private oder halboffizielle Kommunikation, sondern auch Sprache im Gottesdienst, bis zu einem gewissen<br />
Grad Unterrichtssprache, Sprache des öffentlichen Informationsaustausches und des belletristischen<br />
Ausdrucks …“ 1 [Vse o Porabju, S. 12-13]<br />
Dieser Sache waren wir uns sehr bewusst, als wir bei der Gründung der Zveza Slovencev (Slowenenverband)<br />
in Ungarn unsere Aktivitäten geplant hatten. Wir wussten, wenn wir die Menschen<br />
erreichen wollen, müssen wir in Betracht ziehen, dass ihre Muttersprache der slowenische Dialekt<br />
im Raabgebiet ist, der sich entlang der Raab über Jahrhunderte erhalten hat.<br />
Die Zeitung Porabje erlebte ihre Erstausgabe am 14. Februar 1991. Bis 1995 erschien sie 14-tägig,<br />
seit 1995 wöchentlich. Geschrieben wird im Dialekt des Raabgebietes und in slowenischer Standardsprache.<br />
Die Auflage beträgt 1000 Stück. Anfangs erschien sie auf sechs Seiten, ab der 20.<br />
Ausgabe des ersten Jahrgangs war sie achtseitig.<br />
1998 wurde bei allen Minderheitenzeitungen in Ungarn eine Untersuchung durchgeführt. Der<br />
Verband für Gesellschaftsforschung und Informatik sandte auch den Lesern der Zeitung Porabje<br />
Fragebögen zu, die später zur Beurteilung der Zeitung und ihrer Leser herangezogen wurden. In<br />
Ungarn gibt es 14 staatliche Minderheitenzeitungen, die vom öffentlichen Fonds für nationale<br />
und ethnische Minderheiten gefördert werden. Doch wie viele Leser haben die Fragebögen retour-<br />
1 Slovensko Porabje (Das slowenische Raabgebiet in Ungarn), von Franci Just, Murska Sobota 2001<br />
Marijana Sukič<br />
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