bibliotheks - Staatsbibliothek zu Berlin
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BIbliotheks<br />
m agazin<br />
Jeanette Lamble<br />
ist Pressereferentin der <strong>Staatsbibliothek</strong><br />
<strong>zu</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Günter de Bruyn<br />
(Foto: Doris Poklekowski)<br />
Von reißenden Rücken und Ordnungssystemen<br />
MAX-HERRMANN-PREIS AN GÜNTER DE BRUYN<br />
Mit großem Respekt, gar andächtig lauschten<br />
am 9. Mai mehr als 200 Gäste einem<br />
Mann, dessen Integrität, stille Beharrlichkeit<br />
und ausgefeilte Sprachbeherrschung<br />
in seiner nachdenklich, auch vorsichtig,<br />
dann wieder amüsiert vorgetragenen<br />
Rede Widerhall fand. Günter de Bruyn<br />
dankte den Anwesenden für eine Ehrung,<br />
die guten Gewissens an<strong>zu</strong>nehmen er<br />
Wochen <strong>zu</strong>vor einen Moment lang überdenken<br />
musste, schließlich hatte er „… in<br />
der Mitte des Lebens den soliden Beruf<br />
des Bibliothekars <strong>zu</strong>gunsten des fragwürdigen<br />
eines Schriftstellers verlassen, der<br />
Freiheit versprach, aber nicht immer<br />
hielt.“ Und doch, „…ganz sprachlos<br />
machte mich die freudige Kunde nicht.<br />
Und es gelang mir, meinen Willen <strong>zu</strong>r<br />
Annahme des Preises mit einem Ja <strong>zu</strong><br />
bekunden, …“ Zum siebten Mal hatten<br />
die Freunde der <strong>Staatsbibliothek</strong> den<br />
Max-Herrmann-Preis für besondere Verdienste<br />
um das Bibliothekswesen und die<br />
<strong>Staatsbibliothek</strong> <strong>zu</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>zu</strong> vergeben,<br />
und die Jury hatte sich für ihn, Günter<br />
de Bruyn, entschieden, den bekannten<br />
Schriftsteller und Chronisten preußischer<br />
und märkischer Geschichte, seit Jahrzehnten<br />
der Bibliothek aufs Engste verbunden.<br />
Wie immer einzigartig kurzweilig führte<br />
der Vorsitzende der Freunde der <strong>Staatsbibliothek</strong><br />
<strong>zu</strong> <strong>Berlin</strong>, Klaus G. Saur, der<br />
mit zahlreichen Titeln geehrte Verleger<br />
und Träger desselben Preises im Jahr<br />
2003, durch den Abend. Mit ihrer Begrüßungsrede<br />
schuf die Generaldirektorin<br />
der <strong>Staatsbibliothek</strong> <strong>zu</strong> <strong>Berlin</strong>, Barbara<br />
Schneider-Kempf, eine heitere Atmosphäre:<br />
Mit Zitaten aus dem 1972 von<br />
Günter de Bruyn verfassten Roman<br />
„Preisverleihung“ – wie passend – erörterte<br />
sie, wie denn ein Publikum möglichst<br />
präzise und <strong>zu</strong>gleich einnehmend<br />
<strong>zu</strong> begrüßen sei, in dem sich (noch) unbekannte<br />
Gäste, enge Freunde und Weggefährten,<br />
spendable Mitglieder eines<br />
Freundeskreises, in der Öffentlichkeit