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bibliotheks - Staatsbibliothek zu Berlin

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BIbliotheks<br />

m agazin<br />

Baustelle <strong>Berlin</strong>s“), aber ich werde sie<br />

vermissen, diese Links-Rechts-Seitwärts-<br />

Treppe-Abenteuer, ganz sicher. Weiter<br />

im Text: Die Bibliografie steht an ihrem<br />

Platz, hat auch ein Kapitelchen „Sekundärliteratur<br />

<strong>zu</strong> John Maynard“, darin zwei<br />

Hinweise, die mich interessieren: Zunächst<br />

ein Artikel in der „Schwäbischen<br />

Donau-Zeitung“ aus dem Jahr 1964<br />

„Wer ist John Maynard?“. Der ZDB ist<br />

<strong>zu</strong> entnehmen, dass die Zeitung 1965<br />

eingestellt wurde. Rechtsnachfolger ist<br />

die „Südwestpresse“. Zweitens die „Fontane-Blätter“<br />

von 1965, ein Aufsatz von<br />

George Salomon, witzigerweise mit<br />

genau dem gleichen Titel. Die „Fontane-<br />

Blätter“ stehen im Handschriften-Lesesaal<br />

in Haus 2. Sie erinnern sich, das liegt<br />

auf dem Weg von Haus 1 <strong>zu</strong>m Tagesspiegel.<br />

Sie stehen zwar da, wo sie hingehören,<br />

aber die strenge Lesesaalaufsicht<br />

spricht ein Kopierverbot aus.<br />

Nicht verzagen, StaBiKat fragen: Es gibt<br />

ein Zweitexemplar im Magazin. Bestellung<br />

abgeben und ab ins Verlagshaus.<br />

Dort Anruf bei der Kollegin bei der „Südwestpresse“<br />

in Ulm, die zwar den Artikel<br />

aus der Donau-Zeitung nicht schicken<br />

kann (keine Kopien aus dem Band!), aber<br />

weiß, dass das Stadtarchiv Kopien von<br />

Mikroformen versendet. Sie gibt mir die<br />

Telefonnummer. Dort angerufen. Ein<br />

paar Minuten später rattert das Fax mit<br />

dem Artikel von 1964 „Wer ist John<br />

Maynard?“. Und weil die Sache nicht an<br />

den Tag gebunden ist, kann ich noch bis<br />

<strong>zu</strong>m Nachmittag warten und aus den<br />

„Fontane-Blättern“, die inzwischen bei<br />

der Stabi-Buchausgabe bereitliegen, den<br />

Aufsatz kopieren mit dem Titel „Wer ist<br />

John Maynard?“<br />

Damit ist die Sache rund: Unterschiedliche<br />

Quellen, die sämtlich auf die Ausgangsfrage<br />

antworten und als <strong>zu</strong>verlässig<br />

gelten können. Mehr Aufwand wäre dem<br />

Anlass nicht angemessen. Da sage noch<br />

einer, der Wissenstempel SBB-PK tauge<br />

nicht für zügige Informationsvermittlung.<br />

Sowas passiert natürlich nicht oft. Aber<br />

es beruhigt <strong>zu</strong> wissen, dass es funktioniert,<br />

wenn wir’s brauchen.<br />

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte:<br />

Weniger Einschränkungen für korporative<br />

Nutzer, Freischalten der Suchmaschinen<br />

für wissenschaftliche Inhalte<br />

OAIster und BASE – und natürlich: Ein<br />

rasches Voranschreiten der Projekte, die<br />

sich mit der Retrodigitalisierung von Zeitungen<br />

befassen bzw. mit dem Anbieten<br />

retrodigitalisierter Zeitungsinhalte. Denn<br />

nicht immer hat ein Rechercheur soviel<br />

Zeit und soviel Glück wie ich mit der<br />

„Tante Voss“.

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