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bibliotheks - Staatsbibliothek zu Berlin

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70<br />

BIbliotheks<br />

m agazin<br />

Amtsblätter, Nebenausgaben und kurzlebige<br />

Blätter aus der zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts, die nur bibliographisch<br />

nachgewiesen sind. Für diese Titel soll<br />

noch eine weitere Rechercheaktion<br />

durchgeführt werden, indem <strong>zu</strong>nächst<br />

gezielt die kleineren Gemeinden ohne<br />

Archiv angegangen, und dann die verbleibenden<br />

Titel ohne Bestandsnachweis im<br />

Internet präsentiert werden.<br />

Die Dichte der Sammlung lässt sich<br />

schließlich auch anhand einiger inhaltlicher<br />

Schwerpunkte dokumentieren, die<br />

sich durch relativ viele unikale Titel auszeichnen:<br />

■ Revolutionszeitungen (1848/50) aller<br />

politischen Richtungen, schwerpunktmäßig<br />

aus München und Franken bzw.<br />

Schwaben<br />

■ Parteizeitungen<br />

Die Bandbreite reicht hier von den konservativen<br />

Parteien (z. B. Bayerische<br />

Patrioten-Partei mit dem „Bayerischen<br />

Vaterland“) über die SPD („Fränkische<br />

Tagespost“) und die KPD („Münchner<br />

Rote Fahne“) bis hin <strong>zu</strong> den kleineren<br />

Parteien wie etwa dem Bayerischen Heimat-<br />

und Königsbund („In Treue fest“).<br />

Bemerkenswert ist darüber hinaus die<br />

große Sammlung von völkischen und NS-<br />

Zeitungen ab 1919 sowie ab 1934/36<br />

die gleichgeschaltete Presse aus allen<br />

bayerischen Städten und Gemeinden.<br />

Der hohe Unikatanteil ist nicht <strong>zu</strong>letzt<br />

darauf <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen, dass NS-Zeitungen<br />

in verschiedenen kommunalen Archiven<br />

nach eigenen Angaben 1945 vollständig<br />

vernichtet wurden.<br />

■ Katholische Presse in Bayern<br />

Hier<strong>zu</strong> zählen Blätter des politischen<br />

Katholizismus, die sich vor dem Hintergrund<br />

einer <strong>zu</strong>nehmenden Liberalisierung<br />

des öffentlichen Lebens sowie durch den<br />

Aufstieg des protestantischen Preußens<br />

bildeten. Diese Tendenz verstärkt sich<br />

ab 1848 und im anschließenden Kulturkampf.<br />

Hin<strong>zu</strong> kommen Allgemeine Kirchenzeitungen<br />

vom Bistumsblatt bis <strong>zu</strong>m<br />

Pfarrboten ab Ende des 19. Jahrhunderts.<br />

Zu erwähnen ist auch die Katholische<br />

Widerstandspresse gegen das NS-<br />

Regime (z. B. „Der gerade Weg“ von<br />

Fritz Gerlich).<br />

■ Verbands- und Vereinszeitungen<br />

Diese Gattung entfaltete sich ab der<br />

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und<br />

insbesondere in der Zeit der Weimarer<br />

Republik in allen gesellschaftlichen Bereichen.<br />

Die Bandbreite reicht hier von der<br />

„Allgemeinen Chauffeur-Zeitung“ bis <strong>zu</strong>r<br />

„Fränkischen Mieter-Zeitung“, von der

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