bibliotheks - Staatsbibliothek zu Berlin

ühl in Mittelfranken oder Tirschenreuth
in der Oberpfalz.
■ Schließlich sind die kleineren, über
ganz Bayern verstreuten Orte zu nennen,
die häufig unter 3000 Einwohner
aufweisen, wie etwa Legau in Schwaben,
Taschendorf in Mittelfranken
oder Tittmoning in Oberbayern.
Diese Abschichtung schlägt sich auch im
Alter der Zeitungen nieder. So liegt der
Erscheinungsbeginn bei den beiden erstgenannten
Ebenen bereits im 17. und
18. Jahrhundert, während die übrigen
Bezirksstädte schwerpunktmäßig im
19. Jahrhundert folgen. In den kleineren
Orten setzt die Zeitungsproduktion vermehrt
erst im ausgehenden 19. Jahrhundert
und zu Beginn des 20. Jahrhunderts
ein.
In welchem Umfang diese historische
Zeitungssammlung die bayerische Presselandschaft
abbildet, zeigt ein Zahlenvergleich:
Im Bestand der Bayerischen
Staatsbibliothek lassen sich insgesamt
316 Erscheinungsorte ermitteln, davon
151 der insgesamt 152 im 19. Jahrhundert
eingerichteten Bezirksstädte sowie
165 kleinere Orte. Eine Statistik zur
Struktur der bayerischen Presse weist
demgegenüber von 1925 bis 1934 zwischen
278 und 341 Erscheinungsorte
nach. 3
Bei aller beeindruckenden Breite der
Sammlung sind aber auf Titelebene auch
Lücken festzustellen, die sich allerdings
recht gut eingrenzen lassen. Dazu zählen:
■ Zeitungen, die vor 1890, dem Beginn
eines systematischen Bestandsaufbaus,
erschienen sind,
■ Titel aus den erst nach 1800 nach
Bayern gekommenen Gebieten Franken
und Schwaben,
■ Ältere Amtsblätter bzw. spätere Titel,
die zu den Kriegsverlusten zählen,
■ Nebenausgaben von regionalen Zeitungen
vor allem aus den Jahren 1917
bis 1937, deren Fehlen auf Rationalisierungsmaßnahmen
zurückzuführen
sein dürfte.
Auch wenn im Zuge des DFG-Projekts
durch Erschließung insbesondere der
Archivbestände diese Defizite teilweise
ausgeglichen werden konnten, verbleiben
einige hundert Titel, insbesondere
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