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bibliotheks - Staatsbibliothek zu Berlin

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82<br />

BIbliotheks<br />

m agazin<br />

Attika-Vasen<br />

(Foto: Baugeschäft Michael Fischer<br />

GmbH)<br />

verraten die Figuren, die hoch oben auf<br />

den Balkonen untergebracht wurden; sie<br />

stehen nicht nach alter Gewöhnung ganz<br />

vollplastisch vor der Mauer, sie sind rücklings<br />

um ein geringes reduziert und an<br />

die Wand gelehnt, in sie hineingedrückt.<br />

Was sonst unbedingt als überflüssige<br />

Zutat wirken würde, kann<br />

man jetzt als ein Ornament<br />

von starker Reliefwirkung<br />

empfinden. Ohne Zweifel<br />

liegt dieser Abflachung der<br />

Figuren ein deutlicher<br />

Wille des Architekten<br />

<strong>zu</strong>grunde.“<br />

GEFÄHRDETES GEWAND<br />

Ende der Vierzigerjahre beseitigte<br />

man die Kriegsschäden an<br />

den Skulpturen <strong>zu</strong>nächst notdürftig<br />

und mit ungeeigneten<br />

Materialien. Eine umfangreichere<br />

und professionellere Restaurierung<br />

erfolgte dann noch-<br />

mals in den Achtzigerjahren, als die DDR<br />

sich der Pflege auch des preußischen<br />

Kulturerbes besann. Im Zuge der neuerlichen<br />

Fassadensanierung erhalten die<br />

inzwischen wieder stark durch Abgase<br />

und Witterung belasteten Plastiken seit<br />

einigen Jahren, Bauabschnitt für Bauabschnitt,<br />

ihre ursprüngliche Ausstrahlungskraft<br />

<strong>zu</strong>rück.<br />

Ihren krönenden Abschluss finden die<br />

eindrucksvollen Figuren in ebenfalls 28<br />

prunkvollen, mächtigen Attika-Vasen, die<br />

mit ihrem vergleichsweise filigranen Fuß<br />

hoch oben auf dem Dach des Gebäudes<br />

balancieren und sich kontrastreich vom<br />

Himmel abheben. Mit ihrer stattlichen<br />

Größe von knapp drei Metern kann man<br />

sie als Symbole für die schon damals herausragende<br />

Sammlung an Wissensschätzen<br />

der Königlichen Bibliothek verstehen.<br />

Sie korrespondieren mit den Vasen auf<br />

dem direkt nebenan liegenden, viel älteren<br />

Gebäude der Friedrich-Wilhelmsund<br />

heutigen Humboldt-Universität.

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