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bibliotheks - Staatsbibliothek zu Berlin

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64<br />

BIbliotheks<br />

m agazin<br />

Junge Welt,<br />

10./11. November 1989, S. 1<br />

Observer, 12. November 1989, S. 1<br />

DDR-Bürger genehmigen sich jetzt ihre<br />

Reise selbst“, S. 2) nicht <strong>zu</strong>r dauerhaften<br />

Ausreise mißbraucht, sondern als Bildungsreise<br />

genutzt werden sollte.<br />

„Der Morgen“ (Zentralorgan der Liberal-<br />

Demokratischen Partei Deutschlands)<br />

berichtet in seiner Ausgabe am 11./<br />

12. November ausführlich über die Umset<strong>zu</strong>ng<br />

und die Praxis der neuen Reiseregelung<br />

für DDR-Bürger. In der Ausgabe<br />

vom Montag, dem 13. November,<br />

zitiert die Zeitung sogar aus Goethes<br />

Faust II: „An diesem zweiten Novemberwochenende<br />

wurde Goethes Verheißung<br />

anschaulich: Solch ein Gewimmel möcht<br />

ich sehn: Auf freiem Grund mit freiem<br />

Volke stehn“. Darunter die Schlagzeile:<br />

„Eine Staatsgrenze, die nicht trennt –<br />

DDR-Bürger nutzen neue Regelungen /<br />

Andrang an den Grenzübergangsstellen /<br />

Festlegungen für Reisen bleiben bestehen“.<br />

… UND WIE REAGIEREN DIE EUROPÄISCHEN<br />

NACHBARN?<br />

Die Presse im europäischen Ausland<br />

sieht verständlicherweise die Ereignisse<br />

in <strong>Berlin</strong> in größeren räumlichen und<br />

politischen Zusammenhängen. Nicht<br />

mehr jubelnde Menschen an den Grenzübergängen,<br />

sondern das Ende des Kalten<br />

Krieges und die Überwindung der<br />

Teilung Europas stehen im Mittelpunkt.<br />

Die in Madrid erscheinende Zeitung „El<br />

Pais“ titelt bereits am 10. November „La<br />

RDA abre la frontera entre las dos Alemanias<br />

– Desaparece el muro de Berlín,<br />

último símbolo de la guerra fría“ und<br />

zeigt da<strong>zu</strong> ein Bild der <strong>Berlin</strong>er Mauer am<br />

Brandenburger Tor. „The Guardian international“,<br />

London, macht ebenfalls<br />

schon am 10. November mit der Schlagzeile<br />

auf: „Communists open <strong>Berlin</strong> wall:<br />

East Germans allowed to leave immediately<br />

for West – All crossing points legal“<br />

und setzt ein großes Bild vom Brandenburger<br />

Tor von der Ostseite mit Blick auf<br />

die Siegessäule da<strong>zu</strong>.<br />

Der britische „Observer“ zeigt in seiner<br />

Sonntagsausgabe vom 12. November<br />

auf S. 16 in einer Karikatur den sowjetischen<br />

Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow,<br />

der mit seiner Trompete die<br />

<strong>Berlin</strong>er Mauer – wie einst Josua die

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