bibliotheks - Staatsbibliothek zu Berlin
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BIbliotheks<br />
m agazin<br />
Wappenbuch aus dem<br />
17. Jahrhundert<br />
oben: vor der Restaurierung<br />
unten: nach der Restaurierung<br />
eines oder mehrerer gefährdeter Stücke<br />
aus dem Bestand der Bayerischen <strong>Staatsbibliothek</strong>.<br />
Buchpaten können also einen<br />
wichtigen Beitrag <strong>zu</strong>r Bewahrung unseres<br />
schriftlichen Kulturerbes leisten.<br />
PATENSCHAFT FÜR RESTAURIERUNGEN<br />
Mit der Hilfe von Firmen, Institutionen,<br />
aber auch vielen Einzelpersonen, darun-<br />
ter auch Schüler und Studenten, konnten<br />
seit dem Jahre 2001 insgesamt mehrere<br />
Hundert Handschriften, Inkunabeln und<br />
seltene Drucke restauratorisch versorgt<br />
werden.<br />
So wurde beispielsweise ein Wappenbuch<br />
aus dem 17. Jahrhundert mit einer<br />
Sammlung von Wappen aus verschiedenen<br />
Ländern restauriert. Jetzt steht<br />
dieser Ganzpergamentband dem Wissenschaftler<br />
und Forscher wieder <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
Ein anderes Objekt wartet neben vielen<br />
anderen wertvollen Handschriften und<br />
Inkunabeln hingegen noch auf einen<br />
Buchpaten. Es stellt das erste gedruckte<br />
und illustrierte Reisebuch dar:<br />
Bernhard von Breydenbach: Peregrinatio<br />
in terram sanctam.<br />
Die heyligen reysen gen Jherusalem <strong>zu</strong><br />
dem heiligen Grab.<br />
Holzschnitte von Erhard Reuwich, Signatur<br />
2° Inc.c.a. 1726 a<br />
Um 1483/84 unternahmen der Mainzer<br />
Domherr Bernhard von Breydenbach<br />
(um 1440–1497) und der Drucker und<br />
Maler Erhard Reuwich aus Utrecht<br />
<strong>zu</strong>sammen mit mehreren Begleitern eine<br />
Pilgerreise nach Jerusalem. Die unterwegs<br />
von Reuwich angefertigten Zeichnungen<br />
von Städten, Heiligtümern, Alltagsszenen<br />
oder exotischen Tieren<br />
übertrug dieser in den Holzschnitt und<br />
veröffentlichte sie 1486 <strong>zu</strong>sammen mit<br />
der Reisebeschreibung unter Breydenbachs<br />
Namen. Das Werk fand weite<br />
Verbreitung, wie zahlreiche Nachdrucke<br />
belegen, und wurde im 15. Jahrhundert<br />
in mehrere Sprachen übersetzt. Die<br />
deutsche Überset<strong>zu</strong>ng aus dem Lateini-