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J ... I - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

zusammen mit den Lehnbricfen, als chronologische Vorlage diente. 29 ) Dieses ältere Register<br />

ist jedoch nicht mehr ausfindig zu machen. Während eines Aufenthaltes in Oseherslcben<br />

30) wurde dann das Ergebnis der Neubelehnungen in diesem gesonderten Register festgehalten.<br />

Wie aus dt:n Aufzeichnungen hervorgeht, fanden mindestens 5 Lehnstage 31 )<br />

statt, an denen die Brüder von Bortfeld die ehemaligen Lehen ihres Vaters vergaben, und<br />

zwar: 1475, Okt. 6 in <strong>Braunschweig</strong>,32) 1475, Apr. 24 ebendort33), [1475] zu Wohldenberg,34)<br />

1475, Nov. 26 in <strong>Braunschweig</strong> 35 ) und 1476, Jan. 12 ebendort 36 ). Als Lehnsherr<br />

tritt dabei nicht nur Heinrich von Bortfcld allein auf, obwohl, wie es heißt,3?) ihm als dem<br />

Ältesten die Lehnsvergabe und die Einnahme der Lehnware zusteht. Bei seiner Abwesenheit<br />

fungieren seine Brüder als seine Stellvertreter.<br />

Die Anlage des Registers von 1475/76, die säuberliche Schrift und die mit roter Tinte<br />

verzierten Initialen im ersten Teil des Verzeichnisses, lassen vermuten, daß Heinrich von<br />

Bortfeld beabsichtigte, sich einen Überblick über seine Lehen zu verschaffen, indem er<br />

eine Aufstellung der vergebenen Lehen, deren Lage und Umfang, der Versalien und der<br />

gezahlten, fälligen oder veränderten Lehnware vornehmen ließ bzw. selber vornahm. Das<br />

Register diente wohl in erster Linie einer Bestandsaufnahme des Lehnbesitzes, denn es<br />

scheint nicht über einen längeren Zeitraum hinweg geführt worden zu sein. 3M ) Auffällig<br />

sind die beiden verschiedenen Schreiberhände. Auf BI. 11 v hört die verzierte Schrift auf<br />

und wird von einer Geschäftskursive abgelöst, die keine besonderen Merkmale aufweist<br />

und von der schon im ersten Teil des Registers Zusätze und Vermerke über Veränderungen<br />

der Lehen oder der Lehnware eie. notiert worden sind. Dabei ist leider nicht ersichtlich,<br />

ob die Einfügungen bereits 1475 oder 1476 vorgenommen worden sind oder späterer Zeit<br />

entstammen.<br />

29) W. Li ppert, Die deutschen Lehnhücher 1903, Neudr. 1970, S. 32 f. hemerkt. daß bei einem<br />

Hcrrschaftswechscl die Anlage eines neuen Lehnhuches nicht seiten war, wohei das bisherige Buch<br />

die Grundlage des neuen hildete. In der Regel waren es nur geringfügige Änderungen, die eintragen<br />

werden mußten, da die Vasallenfamilien infolgc der Erhlichkeit der Lehen meist die gleichen blieben.<br />

30) Burg und Stadt Oschersleben waren Heinrich von Bortfeld [d. Ä.], seinen Söhnen und Friedrich<br />

von Hoym von Bischof Gehhard von Halberstadt 1468 für 3000 Gulden verpfändet worden. -<br />

Asscb. VB III, Nr. 2228.<br />

31) Nach diesen Tagen erhält das Register seinen chronologischen Aufbau. Eine detailliertere<br />

Gliederung, etwa nach geographischen oder sachlichen Gesichtspunkten, ist nicht festzustellen.<br />

32) StA Wo VII A Hs 93 BI. 3v.<br />

33) ebd. BI. 4v.<br />

34) ebd. BI. 6r. Seit 1474 waren Aschwin und Ludolfvon Bortfcld Pfandinhaber der Burg Wohldenherg.<br />

- Henning Brandis' Diarium, hg. v. L. Hänse lmann, 1896, S. 28. -1497 werden Heinrich<br />

von Bortfeld und sein Sohn Aschwin in dieser Funktion genannt. - VB v Saldern 11, NT. 1911.<br />

35) StA Wo VII A Hs 93 BI. 8r.<br />

36) ehd. RllOr.<br />

37) ebd. Bl6v und 7v.<br />

38) Vgl. dazu StA Wo VII A Hs 94. Dieses Register mit den hildcsheimischen Lehen der Brüder<br />

von Bortfeld und des Friedrich von Hahnensee wurde über20Jahre geführt, so daß man davon ausgehen<br />

kann, daß dieses Lehnbuch aus praktischen Überlegungen, i. e. zur Erleichterung der umfangreichen<br />

Verwaltungsaufgahen, die ein solcher Besitzkomplex mit sich hrachte, entstanden und benutzt<br />

worden ist.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042616<br />

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