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J ... I - Digitale Bibliothek Braunschweig

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Die Winkelmanns gehörten nicht zu den AIt-<strong>Braunschweig</strong>er Familien, wohl aber wie<br />

Roose und Wiedemann zu den wohlhabenden Kaufmannsfamilien, deren Söhne ProfessorensteIlen<br />

am Fürstlich anatomischen Collegium besaßen; Heyers Vater war Apotheker.<br />

Die Winkel manns stammten aus der Gegend von Celle. Der Großvater!) Casten Winkelmann<br />

wurde in Müden an der Oertze geboren, übersiedelte nach Celle und schloß dort<br />

am 15. 11. 1727 mit der Tochter des Bürgers und Brauers Joachim W. Bußmann, Anna<br />

Dorothea, seine zweite Ehe, in der ihm als zweiter Sohn Dieterich Wilhelm am 22.1. 1732<br />

geboren wurde, der spätere Kaufmann. Dieterich Winkelmann heiratete in Hannover<br />

Marianne Louise Leisewitz (geb. am 30. 5. 1753). Tochter eines früh verstorbenen wohlhabenden<br />

Weinhändlers, dessen Bruder Rudolf eine ebensolche Handlung in Celle betrieb.<br />

Ihre verwitwete Mutter Catharina Louise Leisewitz, geb. van der Vecken (geb. 1731), siedelte<br />

mit ihr und ihrem Bruder Johann Anton Leisewitz nach <strong>Braunschweig</strong> über, wo dieser<br />

1778 eine Anstellung als Landschaftssekretär erhielt. Hochbetagt starb Winkel manns<br />

Großmutter dort am 20.10.1816; am 30.4.1818 folgte ihr Marianne Winkelmann im Tode<br />

nach. Sein Gedicht in Hexametern "Der Geburtstag der Mutter" hat Winkelmann ihr wohl<br />

zum 50. Geburtstag auf einer Harzreise geschrieben: "Ich erkenne dich, Mutter; denn jetzt<br />

gedachtest du meiner / und dein Gedanke ward, liebend, ein Genius mir".S)<br />

Vom Leben in <strong>Braunschweig</strong> nach der gemeinsamen Übersiedelung zeichnen die<br />

Tagebücher von J. A. Leisewitz bei aller Ichbezogenheit der Eintragungen ein deutliches<br />

Bild. Vor allem gewinnt man Einblick in die Winkelmannsehe Häuslichkeit in der Schützenstraße<br />

4, da Leisewitz bis zu seiner Verheiratung mit Sophie Marie Scylcr (1762-1833)<br />

im Jahr 1781 allabendlich seines reichen Schwagers Tischgast war, der ein glänzendes Haus<br />

führte, das auch Fremden von Geist und Bildung stets offen stand. Später erhielt Leisewitz<br />

für den eigenen Hausstand jährlich 200 Taler von ihm. Leider enden die Aufzeichnungen<br />

von Leisewitz zu dieser Zeit, so daß über den Neffen August nur Geburt und Taufe vermeidet<br />

werden; am 30. 1. 1780 heißt es, er sei mittags zu seinem Schwager gegangen, "wo heute<br />

Nephcw August getauft wird". 6)<br />

Stephan August Winkelmann war das fünfte Kind der Familie, zwei Brüder und zwei<br />

Schwestern gingen ihm voraus, von denen freilich die beiden vorhergehenden Geschwister,<br />

Henriette und Dieterich Wilhelm 1779 bereits verstorben waren. AufStephan August folgten<br />

noch drei Töchter und ein Sohn. In den Briefen an Savigny begegnet man des öfteren<br />

freundlichen Erinnerungen Winkelmanns an den Geschwisterkreis. Im März 1798 vt:rht:iratete<br />

sich die älteste Schwester Antoinette, im sei ben Jahr starb siebzehnjährig seine jüngere<br />

Schwester Charlotte.<br />

Winkelmann begann siebzehnjährig 1797 sein Medizinstudium in seiner Vaterstadt,<br />

nachdem er das Gymnasium durchlaufen hatte, sowohl auf dem Collegium Carolinum wie<br />

am Theatrum anatomico-chirurgicum. Ersteres wurde durch Herzog Carl I. von Braun-<br />

4) S./W.,S. 23f.<br />

5) "Neue Vesta" Bd. 2, 1803, S. 262-M<br />

6) "Johann Anton Leisewitzens Tagebücher" aus den Handschriften herausgegeben v. Heinrich<br />

Mack und Johannes Lochner, Weimar 1916, Bd. 1, S. 139/140<br />

84<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

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