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ebook - Enterprise 2.0 - VOSS

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188 Moderation: Thomas Hess<br />

hafte, massenhafte Vervielfältigungsarbeit immer mehr durch Unikatarbeit abgelöst<br />

werden wird. Denn bei digitalisierbaren Produkte muss immer nur ein Exemplar entwickelt<br />

bzw. hergestellt werden. Die Vervielfältigung, das heißt die industrielle Produktion,<br />

erfordert kaum mehr menschliche Arbeit. Als Peter Drucker 1959 den<br />

Begriff „Wissensgesellschaft“ prägte hat er schon geahnt, dass mit der Informationstechnik<br />

eine Gesellschaft kommen wird, die sich grundlegend von der Industriegesellschaft<br />

unterscheidet. Und das Open-Source-Modell könnte sich vielleicht<br />

eines Tages als Leitidee für eine andere Gesellschaft entpuppen, die ähnlich prägend<br />

wirkt wie es der Taylorismus für die Industrieära war.<br />

Prof. Hess:<br />

Vielen Dank. Interessant war, dass die Grundanalyse eigentlich die gleiche ist, was<br />

wir schon daran gesehen haben, dass die gleichen zwei Vertreter zitiert wurden. In<br />

der konkreten Ausprägung sind doch Unterschiede zu bemerken, die ich in weiter<br />

herunter brechen will.<br />

Wenn man es auf Unternehmen bezieht, ist die Grundanalyse, dass in der Wissensgesellschaft<br />

andere Koordinationsmechanismen da sind, dass Motivation fehlt. Das<br />

ist unbestritten. Die Frage für mich ist, wie man das wirklich umsetzt, d.h. was man<br />

konkret gerade im Bereich Personalentwicklung machten kann, was dafür der greifbarste<br />

Bereich ist. Was macht man konkret mit Mitarbeitern? Wie setzt man Anreize,<br />

damit das schon konkret zu Erkennende, wirklich umgesetzt wird? Leute machen<br />

viele Dinge aus unterschiedlichen Motivlagen. Ich glaube, man kann auch unterschiedliche<br />

Anreize setzen; sie können extrinsisch oder intrinsisch sein. Wie setzt<br />

man das letztendlich im Personalbereich um? Wer von Ihnen möchte?<br />

Herr Faller:<br />

Aus der Perspektive der Führungskraft ist das Thema extrem spannend. Ich hatte ja<br />

bereits angedeutet, dass die Mitarbeiter, die in diesem Kontext auch 'smarter' mit<br />

sich selbst umgehen – also gerade auch Digital Natives – eigentlich eher nach einer<br />

persönlichen Karriere streben. Es ist nicht zwingend gesagt, dass das eine Karriere<br />

im aktuellen Unternehmen ist, d.h. die Motivation zur Weiterentwicklung ist deutlich<br />

anders, als es vielleicht in den Jahren zuvor war. Es geht nicht mehr nur um eine<br />

monetäre Weiterentwicklung sondern auch um eine Weiterentwicklung des Wissens,<br />

den Drang interessante und erfüllende Aufgaben zu haben. All diese Aspekte stellen<br />

neue Forderungen an die Führungskraft als solche. Ich bin zwangsweise als Führungskraft<br />

in meinem Team nicht mehr derjenige, der am meisten weiß. Ganz im<br />

Gegenteil, in der Regel weiß ich am wenigsten von den einzelnen Themen.<br />

Daher ist es umso wichtiger, den Mitarbeitern eine Perspektive zu geben und sie<br />

weiterzuentwickeln und ihnen die Möglichkeiten im eigenen Unternehmen aufzuzeigen.<br />

Ich beobachte auch sehr häufig, wie sich besonders ältere Mitarbeiter bei jüngeren<br />

Kolleginnen und Kollegen mit dieser neuen Arbeitsweise und Einstellung 'anste-

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