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ebook - Enterprise 2.0 - VOSS

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14 Podiumsdiskussion 207<br />

gehen. Dann gibt es Ängste, die alles andere als irrational sind, sondern die einfach<br />

in jahrelanger Erfahrung begründet sind. Schwieriger ist es tatsächlich, am Kopf der<br />

Organisation anzufangen, weil die Führungskräfte dort oben natürlich auch etwas zu<br />

verlieren haben. Es gibt Status zu verlieren, es gibt Entscheidungs- und Machtspielräume<br />

zu verlieren, es gibt evtl. sogar Gehalt zu verlieren usw.<br />

Prof. Hess:<br />

Vielen Dank. Herr Faller!<br />

Herr Faller:<br />

Zum Thema Open Source kann ich Herrn Roebers nur zustimmen. Ich denke, dass<br />

das eher eine parallele Sache sein wird zu dem, was Unternehmen erstellen. Wenn<br />

ich das Beispiel von Mozilla Firefox aufnehme und dann zu den Anfängen des Internets<br />

zurückblicke, dann gab es da monolithische Anbieter, die den Internetzugang<br />

und das Zugangstool, also den Browser, aus einer Hand angeboten haben, es gab<br />

aber keinerlei Flexibilität oder die Möglichkeit andere Tools einzusetzen. Das Problem<br />

bei Standards ist, dass man sich vielleicht in der mechanischen Industrie auf<br />

einen Standard einigen kann. Gerade im Softwareumfeld ist es dann aber schwierig<br />

zu einer Implementierung zu kommen woran viele, vielleicht konkurrierende Unternehmen,<br />

gemeinsam arbeiten sollen. Ich denke, dass das etwas ist, wo Open Source<br />

funktioniert, um die Software als Gemeinsamkeit weiterzubringen. Aber Unternehmen<br />

werden dennoch mit ihren Kernkompetenzen die Existenzberechtigung<br />

haben, darüberhinausgehende Funktionen anzubieten, Erweiterungen, die auf den<br />

gemeinsamen Standard aufsetzen oder Tools, die diese ausnutzen. Deswegen ist<br />

Open Source ein Stückweit Mittel zum Zweck und wird mit dem koexistieren, was<br />

Unternehmen anbieten oder auch was man sich als Programmierer selbst entwickelt<br />

hat.<br />

Dem Thema mit den verschiedenen Ebenen, den Hierarchien in der Verantwortung<br />

des Middle Managements kann ich absolut zustimmen. <strong>Enterprise</strong> <strong>2.0</strong> ist für mich<br />

sehr stark von Verantwortung getrieben, Verantwortung auf den verschiedensten<br />

Ebenen. Verantwortung, die der Mitarbeiter trägt für seine eigene Weiterentwicklung,<br />

für sein eigenes Handeln, für seinen Beitrag zum Unternehmen. Verantwortung<br />

der direkten Führungskräfte, sich in eine neue Rolle zu finden. Diese Rolle kaskadiert<br />

für mich von unten nach oben, genauso wie die Initialzündung von oben nach<br />

unten kommen muss. Es ist durchaus schwierig eine Kultur aufzubauen, die dieses<br />

Vertrauen trägt, in der der Mitarbeiter das Vertrauen hat. Nur dann kann sich der Mitarbeiter<br />

auch einmal aus dem Fenster lehnen wie die Auszubildende von Herrn Roebers<br />

und entscheiden. Dieser Zustand ist viel schneller zerstört als er etabliert wurde.<br />

Ich denke, dass das ein großes Problem ist. Es gibt Beispiele, wo die Kultur in einem<br />

Unternehmen durch vorgelebtes Verhalten negativ geprägt wurde und es sehr lange<br />

dauerte, um das wieder zu ändern. Dies ist wohl die größte Herausforderung in<br />

einem Unternehmen, um sich wirklich als <strong>Enterprise</strong> <strong>2.0</strong> zu bezeichnen. Herr<br />

Roebers hatte keine negativen Emotionen als er gesagt hat, die Auszubildende habe<br />

entschieden, wie diese Provision verteilt wird. Es gibt Manager, die sich nicht

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