27.11.2012 Aufrufe

ebook - Enterprise 2.0 - VOSS

ebook - Enterprise 2.0 - VOSS

ebook - Enterprise 2.0 - VOSS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

56 Josephine Hofmann<br />

Wie wir auch an unserem Institut und an vielen Projekten mittlerweile beobachten,<br />

ist das Thema von eCollaboration ein ganz wesentliches. Was heißt eCollaboration?<br />

Je nachdem wie Sie es definieren, können Sie sagen, dass alles dazugehört, was die<br />

Unterstützung direkter Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen räumlich<br />

verteilt befindlichen Menschen angeht. Ob das Audiovideokonferenzen sind, Webconferencing,<br />

andere Möglichkeiten, sich direkt zusammenzuschalten und Arbeitsdokumente<br />

gemeinsam zu bearbeiten. Es ist ein Technologietrend, der spürbar auch<br />

anbieterseitig in den Markt getragen wird.<br />

Wir beobachten, dass eCollaboration-Technologien zunehmend Eingang in Unternehmen<br />

finden. Und wir beobachten natürlich auch, dass viele Unternehmen ganz<br />

typische Phasen und Konjunkturen des Einsatzes solcher Technologien haben, die<br />

von email bis zum High-End-Videokonferenzraum reichen können. Dass Extreme<br />

auftreten können: von 24stündiger Erreichbarkeit bis hin zum email-freien Freitag.<br />

Diese zunehmende Verdichtung von Kommunikation und Arbeit, von Kontakten<br />

und Ansprechbarkeitspunkten, ist durchaus etwas, was wir als Arbeitswissenschaftler<br />

kritisch betrachten. Es gab vor wenigen Monaten einen sehr schönen Artikel in<br />

der „Zeit“ mit dem Titel „Der Fluch der Unterbrechung“. Der Redakteur hat in einigen<br />

ausgewählten Unternehmen beobachtet, wie ein typischer Arbeitsalltag von<br />

einem Wissensarbeiter aussieht. Sie haben nachgemessen und zugesehen, wie oft er<br />

unterbrochen wird, weil er ständig irgendwelche Informationsanwendungen nutzt,<br />

kontaktiert wird, kommuniziert und ansprechbar ist. Als Arbeitswissenschaftlerin,<br />

die vor 1980 geboren worden ist, können Sie da durchaus ins Grübeln kommen,<br />

wenn Sie sich an grundsätzliche Prinzipien erinnern, die da heißen: Rüstzeit minimieren,<br />

damit man konzentriert arbeiten kann. Das sind schon alles Punkte, die nicht<br />

ganz falsch sind.<br />

Ich erlaube mir hier eine ganz kurze Sequenz aus diesem Artikel zu zitieren, weil er<br />

einfach sehr schön zum Ausdruck bringt, was das bedeutet:<br />

„Bei jeder Unterbrechung wendet sich der Büroarbeiter im Durchschnitt mindestens<br />

zwei anderen Aufgaben zu bevor er zur ursprünglichen Tätigkeit zurückkehrt,<br />

etwa 25 Minuten später. ….Nach so vielen Ablenkungen dauert es natürlich,<br />

bis er sich wieder in die alte Aufgabe hineingedacht hat. Bis der moderne<br />

Held der Arbeit wieder die Konzentration erreicht hat, die er vor der Unterbrechung<br />

hatte, vergehen rund acht Minuten. Bleiben noch drei Minuten effektive<br />

Arbeitszeit bis zur nächsten Unterbrechung. Es ist wie einen Schritt vor und vier<br />

Schritte zurück“.<br />

Interessant ist, dass es durchaus Menschen gibt, die das offensichtlich brauchen.<br />

Vielleicht sind es diese hier schon so oft zitierten Digital Natives oder andere, die<br />

sich an diese Arbeitsform gewöhnt haben. Hier ein schönes Zitat eines Managers:<br />

„Ich bin anhängig von Unterbrechungen. Wenn ich nicht unterbrochen werde,<br />

weiß ich nicht, was ich als nächstes tun soll“.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!