ebook - Enterprise 2.0 - VOSS
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196 Moderation: Thomas Hess<br />
Frau Sommer:<br />
Wenn z.B. Apple seine Vision erarbeitet, dann doch sicherlich nicht über die breite<br />
Basis seiner Mitarbeiter? Oder wie haben z.B. andere Unternehmen den Shift von<br />
einem sehr maschinenbaulastigen Unternehmen in eine IT Company geschafft? Das<br />
ist das, wo ich nicht ganz den Link herstellen kann.<br />
Herr Roebers:<br />
Okay. Jetzt habe ich es verstanden. Da gibt es eine Aussage von David Weinberger<br />
aus Harvard, dass es ein paar Ausnahmemanager gibt. Das sind die Jack Welchs<br />
dieser Welt, das ist ein Steve Jobs usw. Die schaffen das, weil sie einfach so unglaublich<br />
komplex denken können. Die schaffen es, fast schon diktatorisch in ihrem<br />
Unternehmen zu herrschen. Ich kenne den Ex CEO von Apple Deutschland ganz<br />
gut, und so ähnliche Zustände herrschen bei Apple. Aber von diesen Managern gibt<br />
es extrem wenige, und das gilt nicht für das Gros der Unternehmen, die wir hier in<br />
Deutschland haben. Deswegen glaube ich persönlich, dass eher dieser partizipatorische<br />
Ansatz zu besseren Ergebnissen führt als der diktatorische.<br />
Prof. Hess:<br />
Vielen Dank. Sie waren der nächste, bitte sehr.<br />
Herr Jürgen Aumeier, T-Systems:<br />
Ich habe eine Frage und eine Anmerkung zu Herrn Roebers. Sie hatten gerade<br />
gesagt, dieser Switch von der Netzwerkorganisation hin zu dem Hierarchischen ist<br />
dann richtig, wenn es schnell gehen muss. Das hat mich ein bisschen verwundert,<br />
weil eigentlich solche <strong>Enterprise</strong> <strong>2.0</strong> Organisationen genau dazu ausgerichtet sind,<br />
schnelle Entscheidungen zu treffen. Was würden Sie von folgender These halten?<br />
Wenn man sich kontinuierlich verbessern will, ist das Thema <strong>Enterprise</strong> <strong>2.0</strong>, Netzwerkorganisation<br />
der richtige Weg. Für strukturelle Veränderungen speziell unter<br />
Druck, wenn es einem schlecht geht, ist der hierarchische Ansatz der bessere Weg,<br />
um schnell entscheiden zu können und die gesamte Firma strukturell in eine neue<br />
Spur zu bringen. Das geht auch ein bisschen in die Richtung, was vorher gefragt<br />
wurde.<br />
Herr Roebers:<br />
Ich bin mir da momentan nicht ganz sicher, ob ich diese These unterstützen möchte,<br />
weil wir bei uns strukturelle Veränderungen in ruhigen Zeiten auch ohne Weiteres<br />
über den <strong>Enterprise</strong> <strong>2.0</strong> Ansatz fahren. Dass schnell von einzelnen Personen bei uns<br />
entschieden wird, begrenzt sich zurzeit nur auf Hochrisikosituationen. Wenn kein<br />
schnelles und diktatorisches Handeln erforderlich ist, machen wir das nicht mehr. Es<br />
gibt eben wenige Situationen im Unternehmen, die das erfordern, und das hat wenig<br />
mit kontinuierlicher Verbesserung oder struktureller Arbeit, sondern eher mit<br />
Gefährdungspotenzial zu tun. So habe ich das bis jetzt wahrgenommen.