ebook - Enterprise 2.0 - VOSS
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54 Josephine Hofmann<br />
Wissensmanagement 1.0<br />
„Insgesamt wächst die Erkenntnis, dass sich Wissen nicht unabhängig vom Träger<br />
benutzen lässt. Der Mensch als Wissensträger wird mittlerweile stärker in<br />
seiner sozialen Vernetzung wahrgenommen und sein Wissen als ein Ergebnis von<br />
Kommunikation und kontext-spezifischer Erfahrung verstanden“<br />
(Johnson, Manyika und Yee 2005)<br />
Dieses Zitat us-amerikanischer Kollegen der Unternehmensberatung McKinsey<br />
bringt eine Erkenntnis auf den Punkt, die viele Menschen haben, die sich länger mit<br />
dem einstmaligen Boomthema Wissensmanagement beschäftigt haben. In den letzten<br />
10 bis 15 Jahren war Wissensmanagement vor allem ein Thema von Datenbanktechnikern,<br />
Stabsabteilungen und IT-Verantwortlichen, die sich mit der Explizierung<br />
von Wissen, dem „Aus den Köpfen holen“ dieser wertvollen Ressource, auseinandergesetzt<br />
haben. „Wenn Siemens wüsste was Siemens weiß“ – in den ersten Jahren<br />
lag der Schwerpunkt der Aktivitäten in der Explizierung von Wissen. Allerdings hat<br />
dabei eine strategische Verankerung des Wissensmanagements nur sehr selten stattgefunden:<br />
weder wurde der strategische Wertbeitrag tatsächlich nachgewiesen, noch<br />
wurden die damit betrauten Personen mit entsprechenden echten Entscheidungsvollmachten,<br />
Budgets oder ähnlichem ausgestattet. Allerdings gibt es zunehmend Ansätze,<br />
in Wissensbilanzen den Beitrag von Wissen und Wissensmanagement zum gesamten<br />
Unternehmenswert sichtbar zu machen. Heute greift die Erkenntnis, dass es<br />
vor allem wichtig ist, Menschen als Wissensträger miteinander zu vernetzen und<br />
zum Austausch von Wissen zu motivieren.<br />
Man erkennt, dass es unzureichend ist, sich nur auf dieses Herausholen von Wissen<br />
in einer technischen Form zu konzentrieren. Es kommt offensichtlich eher darauf an,<br />
Menschen miteinander zu vernetzen, Menschen als Wissensträger zu verstehen und<br />
sich ihnen als eine Managementaufgabe zu widmen. Das wäre ein gutes Zwischenfazit<br />
für die Situation des Wissensmanagements 1.0, wobei nicht verschwiegen werden<br />
soll, dass neuere Arbeiten auf dem Gebiet der semantischen Suche ganz neue<br />
und faszinierende Möglichkeiten der Erschließung, der Kontextualisierung und Verwertung<br />
von Wissensbeständen anbieten.<br />
Zielgruppe Wissensarbeiter<br />
„Mein wichtigstes Kapital hat Füße. Jeden Abend verlässt es das Unternehmen<br />
und ich kann nur hoffen, dass es morgen wiederkommt“<br />
(H.Bertschinger)<br />
Wenn wir auf das Thema Vernetzung von Menschen zurückkommen, muss man sich<br />
auch bewusst machen, dass wir es zunehmend mit einer Gruppe von Mitarbeitern zu<br />
tun haben, die als Knowledge Worker bzw. Wissensarbeiter die Unternehmen zu-