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Familienbericht 2004 - Bundesamt für Sozialversicherungen - admin ...

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ländern, als dass Verbänden eine vergleichsweise wenigerwichtige Rolle zukommt. Anders sieht es bei den Unternehmenaus, die in Frankreich einen Großteil der familienpolitischenMassnahmen mitfinanzieren. In Deutschland, England und derSchweiz haben die Verbände als Anbieter familienpolitischerLeistungen von Familien eine unterschiedlich grosse Bedeutung.In Deutschland hat das Bundesverfassungsgericht in den letztenJahren an Wichtigkeit für die Familienpolitik gewonnen undstellt nun den familienpolitischen Akteur dar, der Familieninteressenam nachhaltigsten Gehör verschafft.In der familienpolitischen Entwicklung zwischen 1990 und2002 ergänzte die Schweiz eine auf Armut ausgerichteteFürsorgepolitik durch wirtschaftspolitische und gleichstellungspolitischeArgumente und versuchte – ebenso wie Deutschland –,die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Englandsetzte die Akzente bei einer Beseitigung von Armut, Verbesserungder Bildung und Verringerung der Fürsorgeabhängigkeit.Deutschland reagierte auf die zunehmende Überalterung miteiner Stärkung der Seniorenpolitik seit der zweiten Hälfte der1990er Jahre. Zudem wurde der Familienlastenausgleich ausgebaut.In Frankreich führte der in der ersten Hälfte der 90er Jahreerfolgte Ausbau der familienpolitischen Leistungen zu einerstarken Belastung der Familienkassen. Dem wurde mit einerverstärkten Steuerfinanzierung, einer zunehmenden Belastungder Arbeitnehmer/innen sowie mit Sparmassnahmen begegnet.2.5 MassnahmenDie Autor/innen haben basierend auf ihren Analysen möglichestrukturelle Massnahmen vorgeschlagen. Diese wurden imRahmen eines Expert/innen-Workshops nach ihrer Wichtigkeitbeurteilt und diskutiert. Alle Massnahmen wurden von denExpert/innen als bedeutend erachtet. Im Folgenden sind dieMassnahmen nach ihrer Priorität geordnet wiedergegeben.1. Stärkung der familienpolitischen Netzwerke, Festlegungder zu bearbeitenden Themen, der Rollen und der Formder Netzwerke.2. Festlegung eines kohärenten Konzeptes für eine schweizerischeFamilienpolitik, das mittels einer Problemanalyseden anzustrebenden Zustand und eine entsprechende Zielhierarchiedefinieren würde. Festlegung strategischerSchwerpunkte in Abhängigkeit von konkreten Zielen.3. Überprüfungen der Wirksamkeit familienpolitischerMassnahmen (Controlling, Monitoring, Evaluation),unter anderem als Bestandteil der Politikentwicklungund -gestaltung.4. Harmonisierung familienpolitischer Massnahmen(Rahmengesetze, Konkordate, Empfehlungen).Bezüglich der in den untersuchten Ländern stattfindendenfamilienpolitischen Reformdebatte zeigt sich, dass der Ausbauder Kinderbetreuung eine besondere Stellung einnimmt. InDeutschland, England und der Schweiz stehen Reformen zurDiskussion, die eine gezielte finanzielle Förderung einkommensschwacherFamilien zum Ziel haben. Die Schweiz strebt zudemgesamtschweizerische Lösungen an, etwa bei den Familienzulagenoder bei der Mutterschaftsversicherung. Deutschlandsieht Reformbedarf bei der Verknüpfung von Bildungs- undFamilienpolitik, während Frankreich die Selbständigkeit jungerErwachsener verstärkt zu fördern sucht.5. Weiterführung und Vertiefung der Grundlagenarbeit;Informationstätigkeit.6. Stärkung und Verbesserung der vertikalen Zusammenarbeit(Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen).Überprüfung und Klärung der Zuständigkeiten innerhalbder Verwaltungen auf allen Ebenen. Stärkung der Strukturenauf Bundesebene.19

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