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Familienbericht 2004 - Bundesamt für Sozialversicherungen - admin ...

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sprechpersonen für Familienfragen ein. Der Austausch und dieVernetzung werden im Rahmen dieser auch in Zukunft regelmässigstattfindenden Treffen weitergeführt.<strong>Familienbericht</strong>erstattungEine weitere Massnahme, welche die Kohärenz in der Familienpolitikfördert, ist die regelmässige und systematische Sozialberichterstattungüber die Situation und den Wandel von Familien.Laut der Empfehlung Stadler soll der Bund alle fünf Jahre einen<strong>Familienbericht</strong> vorlegen. Die EKFF hätte es begrüsst, wenn der<strong>Familienbericht</strong> ein Konzept der nachfolgenden Berichte enthaltenhätte. Der Aufbau und die verbindenden Elemente der künftigen<strong>Familienbericht</strong>e gehen aus dem vorliegenden, ersten Berichtnicht hervor. Es bietet sich an, die statistische Berichterstattungstärker als strukturierende und integrierende Basis innerhalbund zwischen zukünftigen <strong>Familienbericht</strong>en zu nutzen. <strong>Familienbericht</strong>eleisten einerseits einen wichtigen Beitrag zurVernetzung und Koordination in der Forschung, andererseitsvermitteln sie der Forschung wichtige Impulse. Die engeZusammenarbeit mit der Forschung – beispielsweise mit demerwähnten Nationalen Forschungsprogramm 52 – ist daher fürdie Erstellung von <strong>Familienbericht</strong>en unabdingbar. Im Vergleichmit der <strong>Familienbericht</strong>erstattung in den umliegenden Ländernzeigen sich nationale Unterschiede, was die Trägerschaft,Finanzierung, Periodizität sowie die Adressaten und Inhalte der<strong>Familienbericht</strong>e anbelangt. 22 Trotz unterschiedlichem Vorgehenund Institutionalisierungsgrad verfolgen die <strong>Familienbericht</strong>e eingemeinsames Ziel: Eine möglichst breite Rezeption und damiteinhergehend die Beeinflussung des öffentlichen Diskurses überFamilie und Familienpolitik. Das jeweilige Schwerpunktthemaeines <strong>Familienbericht</strong>s sollte sorgfältig gewählt werden, damitdie Berichte in der öffentlichen und politischen Diskussion«anschlussfähig» sind. Mit der Veröffentlichung der <strong>Familienbericht</strong>eist die Sozialberichterstattung jedoch nicht abgeschlossen.Die Erfahrungen des Österreichischen Instituts für Familienforschungdokumentieren, dass sich Investitionen in die Öffentlichkeitsarbeitlohnen und die Chancen für eine breite Rezeptionerhöhen. 23 Im <strong>Familienbericht</strong> wird mehrfach auf die Bedeutungvon wissenschaftlichen Grundlagen für die Familienpolitikhingewiesen. Diese Erkenntnis sollte nicht zuletzt für die kontinuierliche<strong>Familienbericht</strong>erstattung nutzbar gemacht werden.4. Harmonisierung und Wirksamkeit familienpolitischerMassnahmenDie Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) hat im Jahr2003 eine Studie zur «Existenzsicherung im Föderalismus derSchweiz» veröffentlicht. 24 Die Autor/innen haben die Lebenssituationtypischer armutsgefährdeter Haushalte im interkantonalenund interkommunalen Vergleich genauer untersucht. DieStudie arbeitete mit drei Haushaltstypen: einer geschiedenenFrau mit einem Kind, einem verheirateten Paar mit zwei Kindernund einem geschiedenen Mann mit Alimentenverpflichtungen.Es wurde untersucht, wie deren Existenzsicherung unter besondererBerücksichtigung der jeweils ausgerichteten Sozialtransfers,der Steuer- und Mietzahlungen sowie der Kosten für diefamilienergänzende Kinderbetreuung in den 26 Kantonshauptstädtender Schweiz aussieht. Die folgenden Resultate sind nichtnur für die Sozialpolitik, sondern auch für die Familienpolitikrelevant: Die Wahl des Wohnorts hat einen unmittelbaren Einflussauf das verfügbare Einkommen eines Haushalts. Bei derallgemeinen Existenzsicherung im interkantonalen Vergleichbesteht also eine grosse Ungleichheit. Das Ausmass der Unterschiedein den verfügbaren Einkommen zwischen den Kantonshauptstädtenvariiert von Haushaltstyp zu Haushaltstyp, vonEinkommensvariante zu Einkommensvariante, muss aber füralle drei Haushaltstypen als beträchtlich bezeichnet werden. Dasverfügbare Einkommen der geschiedenen Frau mit einem Kindwird in erster Linie durch die Ausgestaltung der Alimentenbevorschussung,in zweiter Linie durch die Kosten für die familienergänzendeKinderbetreuung beeinflusst. Die ökonomische Lagedes verheirateten Paares mit zwei Kindern wird am stärksten durchdie Mietzinsen und die familienpolitischen Bedarfsleistungenbestimmt. Beim geschiedenen Mann mit Alimentenverpflichtungenüben die Mietzinse ebenfalls den grössten Einfluss aus.Die Studie der SKOS liefert wichtige Hinweise für die Ausgestaltungder Familienpolitik in der Schweiz. Die Resultate dürfenjedoch nicht direkt auf die Familienpolitik übertragenwerden. Sozialpolitik und Familienpolitik sind nicht identisch.Wie oben bereits erläutert wurde, geht es darum, die in denFamilien und durch sie erbrachten Leistungen anzuerkennen19 Zum Abschluss des Internationalen Jahres der Familie (IYF) 1994 hat die NationaleKommission für das Internationale Jahr der Familie eine Resolution mit familienpolitischenForderungen verabschiedet. Die Resolution kann beim Sekretariat von Pro Familia Schweizbezogen werden: Pro Familia Schweiz, Generalsekretariat, Tel. 031 381 90 30, Fax 031 381 9131, E-Mail: profamilia@bluewin.ch.20 Bauer, Tobias; Strub, Silvia; Stutz, Heidi (<strong>2004</strong>): Familien, Geld und Politik. Von denAnforderungen an eine kohärente Familienpolitik zu einem familienpolitischenDreisäulenmodell für die Schweiz. Verlag Rüegger (Nationales Forschungsprogramm 45,Probleme des Sozialstaates). Bern. S. 139.21 Ebenda.22 Vgl. Lüscher, Kurt: <strong>Familienbericht</strong>e: Aufgaben, Probleme und Lösungsversuche derSozialberichterstattung über die Familie. In: Bien, W. und Rathgeber, R. (Hrsg.) (2000): DieFamilie in der Sozialberichterstattung. Ein europäischer Vergleich. Leske + Budrich (DeutschesJugendinstitut, Familien-Survey, Bd. 8). Opladen. S. 38ff.23 Vgl. Kernthaler, Isabel: Öffentlichkeitsarbeit – der letzte Schritt in derSozialberichterstattung. In: Bien, Walter und Rathgeber, Richard (Hrsg.) (2000): Die Familie inder Sozialberichterstattung. Ein europäischer Vergleich. Leske + Budrich (DeutschesJugendinstitut, Familien-Survey, Bd. 8). Opladen. S. 215ff.24 Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe SKOS (Hrsg.) (2003): Existenzsicherung imFöderalismus der Schweiz. Die Studie inkl. Anhänge kann bei der Geschäftsstelle der SKOS(<strong>admin</strong>@skos.ch, Tel./Fax 031 326 1919/10) bezogen werden.213

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