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Erläuterungsbericht - Die Regierung von Niederbayern

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Einreichunterlagen ROV <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />

1.5.2. Auswirkungen auf das Stromversorgungssystem<br />

<strong>Die</strong>ser massive Ausbau <strong>von</strong> Anlagen für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen<br />

bedeutet für das Stromversorgungssystem einen Paradigmenwechsel. Für<br />

den sicheren Betrieb eines Stromversorgungssystems muss zu jeder Zeit gleich viel<br />

Strom erzeugt und ins Netz eingespeist werden wie verbraucht wird. Bisher musste<br />

die Erzeugung dem variablen Stromverbrauch angepasst werden um dieses Gleichgewicht<br />

einzuhalten.<br />

Abbildung 3: Voraussichtliche installierte Leistung an Wind- und Fotovoltaikanlangen in GW laut der<br />

Boston Consulting Group. Unter den Jahreszahlen stehen die Prozentsätze <strong>von</strong> Wind und<br />

Fotovoltaik an der gesamten installierten Kraftwerkskapazität des Landes in den Jahren<br />

2008, 2015 und 2025 [Boston]<br />

Der zunehmende Anteil an witterungsabhängiger Erzeugungsleistung führt jedoch zu<br />

stark fluktuierender Einspeisung. Wind- und Fotovoltaikanlagen, die laut einer Studie<br />

der Boston Consulting Group im Jahr 2025 bereits 44% der gesamten in Deutschland<br />

installierten Kraftwerksleistung ausmachen werden (Abbildung 3), werden künftig<br />

besonders zu Leistungsschwankungen der Erzeugung beitragen [Boston]. In Zukunft<br />

kommen daher zu den normalen Lastschwankungen zusätzlich erhebliche Schwankungen<br />

bei der Erzeugung hinzu, die in Summe auszugleichen sind. In ausreichendem<br />

Maß und in geeigneter Qualität Ausgleichsenergie bereitstellen zu können, ist daher<br />

<strong>von</strong> zentraler Bedeutung für die Integration eines hohen Anteils an wetterabhängigen<br />

erneuerbaren Erzeugungsanlagen. Das bedeutet für das Stromversorgungssystem<br />

eine enorme Herausforderung.<br />

Zukünftig kann es in Zeiten geringen Verbrauchs und hoher Einspeisung aus erneuerbarer<br />

Erzeugung verstärkt zu Situationen kommen, in denen das aktuelle Erzeugungsdargebot<br />

den Bedarf übersteigt. Steht in einer solchen Situation nicht genügend<br />

Speicherkapazität zur Verfügung, kann das Dargebot aus erneuerbaren Erzeugungsanlagen<br />

nicht voll genutzt werden. Durch das Zusammentreffen geringer Nachfrage<br />

und hohem Erzeugungsdargebot aus Erneuerbaren kam es bereits an einer Vielzahl<br />

<strong>von</strong> Stunden im Jahr 2009 und 2010 zu negativen Preisen am Spot-Markt der deutschen<br />

Strombörse EEX in Leipzig. <strong>Die</strong>se Effekte können sich durch den geplanten<br />

Ausbau der Erneuerbaren weiter verstärken.<br />

Gleichzeitig müssen für Zeiten hohen Verbrauchs und geringem Erzeugungsdargebot<br />

aus Erneuerbaren ausreichend gesicherte Leistung aus flexibel einsetzbaren, konventionellen<br />

Kraftwerken vorgehalten werden, um auch bei diesen Situationen die Nachfrage<br />

decken zu können.<br />

Seite 18 <strong>von</strong> 98 JES_A001_AHBH3_B30001_00

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