Erläuterungsbericht - Die Regierung von Niederbayern
Erläuterungsbericht - Die Regierung von Niederbayern
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<strong>Erläuterungsbericht</strong> Einreichunterlagen ROV<br />
1. Allgemeines<br />
<strong>Die</strong> europäische Union hat sich vor dem Hintergrund des globalen Klimaschutzes das<br />
Ziel gesetzt, die Emission <strong>von</strong> Treibhausgasen in den nächsten Jahrzehnten deutlich<br />
zu reduzieren. So sollen zum Beispiel in Deutschland die Treibhausgasemissionen bis<br />
2050 um mindestens 80 % gegenüber dem Jahreswert <strong>von</strong> 1990 reduziert werden.<br />
Im Bereich der elektrischen Energieversorgung können die formulierten Ziele erreicht<br />
werden, wenn das europäische Stromversorgungssystem konsequent in Richtung einer<br />
regenerativen Stromerzeugung übergeführt wird. Gemäß Energiekonzept der<br />
deutschen Bundesregierung vom September 2010 sollen bis zum Jahr 2050 der Anteil<br />
der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 80 % am Bruttostromverbrauch<br />
betragen.<br />
Ein wesentlicher Eckpfeiler der zukünftigen Energieerzeugung ist dabei neben der<br />
Stromerzeugung aus Photovoltaik vor allem der weitere Ausbau der Windkraftkapazitäten<br />
On- und Offshore.<br />
<strong>Die</strong> regenerativen Energien Wind und Solarstrahlung haben den Vorteil, dass sie kosten-<br />
und gefahrlos zur Verfügung stehen, die Erzeugung kann jedoch wegen der Abhängigkeit<br />
<strong>von</strong> den herrschenden meteorologischen Verhältnissen nicht gesteuert erfolgen.<br />
Um Energieverluste zu vermeiden, ist daher mittel- und langfristig der parallele<br />
Ausbau <strong>von</strong> Speicherkapazitäten erforderlich.<br />
Von den derzeit verfügbaren Speichertechnologien stellt die hydraulische Pumpspeicherung<br />
die effizienteste und umweltfreundlichste Technologie zur großtechnischen<br />
Stromspeicherung dar, deren weitere Erschließung nach dem Energiekonzept der<br />
Bundesregierung als notwendig bezeichnet wird.<br />
In Deutschland bieten sich für die Errichtung <strong>von</strong> hydraulischen Pumpspeicherkraftwerken<br />
als Energiespeicher die nördlichen Voralpengebiete im Süden des Bundesgebietes<br />
an, wo sich im Grenzgebiet zwischen Bayern und Oberösterreich der Standort<br />
des „Energiespeichers Riedl“ befindet.<br />
Bei der geplanten Anlage handelt es sich um ein raumbedeutsames Vorhaben nach<br />
dem Raumordnungsgesetz (ROG). <strong>Die</strong> Donaukraftwerk Jochenstein AG (DKJ) reicht<br />
als Antragstellerin mit diesem <strong>Erläuterungsbericht</strong>, den Beilagen und Fachgutachten<br />
die Antragsunterlagen für das Raumordnungsverfahren zum Projekt Energiespeicher<br />
Riedl (ES-R) ein.<br />
1.1. Veranlassung<br />
Im 1952 vereinbarten <strong>Regierung</strong>sabkommen der <strong>Regierung</strong>en der Bundesrepublik<br />
Deutschland, des Freistaates Bayern und der Republik Österreich über die Donaukraftwerk<br />
Jochenstein AG (DKJ) wurde der Bau und die möglichst wirtschaftliche Nutzung<br />
der Kraftwerksanlage Jochenstein an der Grenzstrecke der Donau vereinbart. Zu<br />
den im <strong>Regierung</strong>sübereinkommen genannten Kraftwerksanlagen zählt auch ein<br />
Pumpspeicherwerk, dessen Errichtung bis heute nicht erfolgte.<br />
<strong>Die</strong> derzeit herrschenden Rahmenbedingungen in der Europäischen Energiewirtschaft<br />
mit dem Willen, erneuerbare Energieträger nachhaltig in die Energieaufbringung mit<br />
einzubeziehen und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit, die erzeugte Energie<br />
aus volatilen Energieträger (Wind, Photovoltaik) zu speichern, bedingen eine steigende<br />
Nachfrage nach Energiespeichern. Dabei stellen Pumpspeicherkraftwerke aus Wasserkraft<br />
die mit Abstand effizienteste und nachhaltigste Möglichkeit dar.<br />
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