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Erläuterungsbericht - Die Regierung von Niederbayern

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<strong>Erläuterungsbericht</strong> Einreichunterlagen ROV<br />

chenstein / Gottsdorf im Bereich der Donauleiten („Dolomitenstraße“) eine große Rolle.<br />

Von besonderem naturschutzfachlichem Interesse sind die naturnahen Wälder des<br />

Gebietes, die die hier potenziell vorkommenden Waldgesellschaften nach wie vor<br />

weitgehend vollständig wiedergeben dürften, ergänzt durch einige zwar nutzungsbedingte<br />

aber doch naturnahe Gesellschaften unter den Eichen-Hainbuchenwäldern. <strong>Die</strong><br />

Spanne der Waldgesellschaften reicht <strong>von</strong> den xerothermen Traubeneichenwäldern<br />

auf Felshängen bis zu den Au- und Schluchtwäldern der durchrieselten Blockfluren<br />

und Bachschluchten.<br />

Für den vegetationskundlichen Charakter des Gebiets sind außerdem aber auch eine<br />

Reihe <strong>von</strong> Offenlandgesellschaften <strong>von</strong> Bedeutung, die teilweise als natürlich gehölzfreie<br />

Bestände im Bereich der Felskomplexe vorkommen (Heide-Gesellschaften und<br />

Felsband-Gesellschaften), teilweise Ergebnis extensiver Nutzungen sind (v.a. Glatthaferwiesen,<br />

ca. 4,2 ha). Entlang des Aubachs finden sich noch Reste der früheren<br />

Feuchtbiotope. Bemerkenswert sind auch noch Teile der Fischweiher am Aubach mit<br />

ihren Verlandungsbereichen.<br />

Nahezu sämtliche naturnahen Waldgesellschaften der Donauleiten und der angrenzenden<br />

Hochfläche gelten deutschlandweit als „gefährdet“ (3), Silberweidenauen als<br />

„stark gefährdet“ (2). Da Silberweidenauen außerdem als prioritärer Lebensraumtyp<br />

(LRT) der FFH-RL gelten, muss auch einem noch vorhandenen Entwicklungspotenzial<br />

besondere Beachtung geschenkt werden (Donauufer).<br />

Unter den Offenlandgesellschaften fallen die deutschlandweit „stark gefährdeten“ Heide-Gesellschaften<br />

auf. Damit gewinnen die Straßenböschungen der Dolomitenstraße<br />

besondere vegetationskundliche Bedeutung.<br />

Insgesamt stellt sich die Vegetation des Gebiets damit als vollwertiger Teil der landesweit<br />

bedeutsamen Donauleiten dar.<br />

2.1.3. Flora<br />

Neben der Vegetation wurde außerdem noch Vorkommen bemerkenswerter Pflanzenarten<br />

im engeren Untersuchungsraum erfasst (Flora, Rote-Liste-Sippen). <strong>Die</strong> Kartierung<br />

erfolgte in mehreren Durchgängen ab März kontinuierlich (M 1:5.000). Neben<br />

den so bearbeiteten Gefäßpflanzen wurden außerdem Moose in ausgewählten Bereichen<br />

der Donauleiten bearbeitet.<br />

Es wurden insgesamt 85 naturschutzrelevante Sippen auf 362 Fundpunkten festgehalten<br />

(gesamter engerer Untersuchungsraum, also auch Oberösterreich).<br />

<strong>Die</strong> Mehrzahl der festgestellten Sippen wachsen im Bereich der eher trockenen, lichten<br />

Wälder, Gebüsche und damit verbundenen Säume sowie im Bereich <strong>von</strong> trockenen<br />

Magerrasen und Felsfluren.<br />

Mit Carex michelii ist unter den festgestellten Sippen eine, die für Bayern und <strong>Niederbayern</strong><br />

als "vom Aussterben bedroht" eingestuft wird. 4 weitere Arten gelten in Bayern<br />

als "stark gefährdet, 25 weitere Sippen gelten in Bayern als gefährdet.<br />

<strong>Die</strong> trockenen Bereiche der Leiten sowie die Magerrasenreste an den Hangfüßen und<br />

im Bereich der Hangoberkanten besitzen die Mehrzahl der naturschutzrelevanten Sippen.<br />

Allerdings tragen auch die frischen bis feuchten Wälder auf Grund der Hochwertigkeit<br />

ihrer Artenausstattung entscheidend zum floristischen Wert der Donauleiten<br />

bei.<br />

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