Erläuterungsbericht - Die Regierung von Niederbayern
Erläuterungsbericht - Die Regierung von Niederbayern
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Einreichunterlagen ROV <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />
werden, dass sich die Habitatsituation der im Wirkbereich/ Naturraum vorhandener<br />
und durch das Projekt betroffener Arten verbessert.<br />
10. Zusammenfassung<br />
<strong>Die</strong> derzeit herrschenden Rahmenbedingungen in der Europäischen Energiewirtschaft<br />
mit dem Willen, erneuerbare Energieträger nachhaltig in die Energieaufbringung mit<br />
einzubeziehen und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit, die erzeugte Energie<br />
aus volatilen Energieträger (Wind, Photovoltaik) zu speichern, bedingen eine steigende<br />
Nachfrage nach Energiespeichern. Dabei stellen Pumpspeicherkraftwerke aus Wasserkraft<br />
die mit Abstand effizienteste und nachhaltigste Möglichkeit dar.<br />
Vor diesem Hintergrund plant die Donaukraftwerk Jochenstein AG im Unterwasserbereich<br />
des Kraftwerkes Jochenstein an der Donau die Errichtung eines modernen<br />
Pumpspeicherkraftwerkes mit einer Leistung <strong>von</strong> 300 Megawatt (MW).<br />
Das Wasser für die neue Anlage wird der Donau am linken Ufer sowohl entnommen<br />
als auch zurück gegeben. Ein neu errichteter Speichersee, welcher in der "Riedler<br />
Mulde" südwestlich der Ortschaft Gottsdorf und nordwestlich der Ortschaft Riedl vorgesehen<br />
ist, wird als Oberbecken verwendet. <strong>Die</strong> beiden Wasserkörper werden durch<br />
Stollen zu einer Kaverne verbunden, in welcher die beiden Pumpen und Turbinen aufgestellt<br />
sind. <strong>Die</strong> erzeugte elektrische Energie wird durch den Zufahrtsstollen und einem<br />
unterirdischen Kabelkanal in die bestehende Schaltanlage des Kraftwerkes Jochenstein<br />
eingespeist. Alle Anlagenteile des Energiespeichers Riedl befinden sich auf<br />
deutschem Staatsgebiet.<br />
Das maschinelle Konzept des Energiespeichers- Riedl ist als voll regelbare Anlage so<br />
ausgelegt, dass es sowohl im Turbinen- als auch im Pumpbetrieb mit variabler Leistung<br />
betrieben werden kann.<br />
Der Nutzen der Anlage begründet sich darin<br />
� über längere Perioden überschüssige Energie aus erneuerbarer Erzeugung<br />
zu speichern, und diese über längere Zeiträume hinweg bereitzustellen,<br />
� auf kurzfristige Schwankungen des Leistungsgleichgewichtes im Stromnetz<br />
zu reagieren und<br />
� flexibel Regelleistung anzubieten.<br />
Der Energiespeicher Riedl kann damit sowohl über längere Perioden, als auch sehr<br />
kurzfristig, für den Ausgleich der fluktuierenden Einspeisung der Erneuerbaren eingesetzt<br />
werden, und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Integration dieser Energieträger<br />
und damit zur Reduktion <strong>von</strong> CO2 Emissionen.<br />
Aufgrund der Raumbedeutsamkeit des gegenständlichen Vorhabens Energiespeicher<br />
Riedl ist ein Raumordnungsverfahren (ROV) nach dem Raumordnungsgesetz (ROG)<br />
durchzuführen. Grundlage für die Ausarbeitung der Unterlagen für das ROV bildet ein<br />
Scopingtermin, welcher am 18.03.2010 bei der <strong>Regierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Niederbayern</strong> stattgefunden<br />
hat. Dabei wurden die spezifischen Anforderungen an die verschiedenen zu<br />
untersuchenden Fachbereiche grundlegend festgelegt.<br />
Im <strong>Erläuterungsbericht</strong> nebst Beilagen zur Einreichung des Projektes Energiespeicher<br />
Riedl werden neben einer Darstellung der Planungsgrundlagen in rechtlicher und<br />
räumlicher Hinsicht vor allem die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen des<br />
europäischen Energiesystems dargestellt und die Notwendigkeit der Errichtung <strong>von</strong><br />
hydraulischen Pumpspeicherkraftwerken als Energiespeicher begründet.<br />
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