Erläuterungsbericht - Die Regierung von Niederbayern
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Einreichunterlagen ROV <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />
8. Natura 2000-Verträglichkeitsuntersuchung - Vorabschätzung im<br />
Raumordnungsverfahren<br />
Das Vorhaben „Energiespeicher Riedl“ berührt die beiden FFH-Gebiete „Donauleiten<br />
<strong>von</strong> Passau bis Jochenstein“, Gebietsteil 11, Jochenstein, (Gebiets-Nr. 7446-301) sowie<br />
„Donau <strong>von</strong> Kachlet bis Jochenstein mit Inn- und Ilzmündung“ (Gebiets-Nr. 7447-<br />
371).<br />
Für das FFH-Gebiet „Donauleiten“ ist eine Beeinträchtigung verschiedener Erhaltungsziele<br />
nach derzeitiger Datenlage wahrscheinlich bzw. nicht auszuschließen:<br />
Beeinträchtigung des Vorkommens der Spanischen Flagge, problematisch ist hier vor<br />
allem die nächtliche Beleuchtung <strong>von</strong> Baustellen, Baueinrichtungsflächen, etc. während<br />
der Bauphase.<br />
Beeinträchtigung des Vorkommens des Hirschkäfers, auch hier ist die nächtliche Beleuchtung<br />
problematisch und kann durch Anlockung letztendlich zu Individuenverlusten<br />
führen.<br />
Hinzu kommt der wahrscheinliche Flächenverlust bei dem Lebensraumtyp Wiesen (artenreiche,<br />
magere Flachlandmähwiesen LRT 6510) durch den Bau der Organismenwanderhilfe.<br />
Es lässt sich also festhalten, dass das Vorhaben „Energiespeicher Riedl“ in der behandelten<br />
Variante zu Beeinträchtigungen des FFH-Gebiets „Donauleiten <strong>von</strong> Passau bis<br />
Jochenstein“ in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen<br />
Bestandteilen führen kann bzw. Beeinträchtigungen desselben nicht mit Sicherheit<br />
auszuschließen sind. <strong>Die</strong> Bewertung, ob diese Beeinträchtigungen die Erheblichkeitsschwelle<br />
übersteigen, bleibt einer Verträglichkeitsprüfung für die FFH-Gebiete auf der<br />
Grundlage einer konkreten Ausführungsplanung (Planfeststellung) vorbehalten. Aus<br />
gutachterlicher Sicht ist die Erstellung <strong>von</strong> weitergehenden Unterlagen zur Prüfung<br />
der FFH-Verträglichkeit für das FFH-Gebiet „Donauleiten“ erforderlich.<br />
Für das FFH-Gebiet „Donau <strong>von</strong> Kachlet bis Jochenstein mit Inn- und Ilzmündung“<br />
lassen sich für den terrestrischen / semiterrestrischen Bereich Beeinträchtigungen<br />
ausschließen.<br />
Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens wird auch eine Abschätzung der grundsätzlichen<br />
FFH-Verträglichkeit des Vorhabens in Bezug auf die Schutzgüter „Fische“ in den<br />
FFH-Gebieten „Oberes Donautal und Aschachtäler“ sowie „Donau <strong>von</strong> Kachlet bis Jochenstein“<br />
durchgeführt. Unter den 12 Arten welche im Unterwasser des KW Jochenstein<br />
dokumentiert sind, sind Schied, Zingel, Streber, Frauennerfling, Bitterling und<br />
Schrätzer die Arten, welche für das FFH-Gebiet Nr. 7447-371 „Donau <strong>von</strong> Kachlet bis<br />
Jochenstein“ gelistet sind und deren Vorkommen belegt ist.<br />
Unter den aktuellen Rahmenbedingungen lässt sich durch das Projekt keine erhebliche<br />
Beeinträchtigung der Erhaltungsziele der Schutzgüter Fische im FFH-Gebiet Nr. 7447-<br />
371 „Donau <strong>von</strong> Kachlet bis Jochenstein“ ableiten. <strong>Die</strong>s begründet sich aufgrund folgender<br />
Rahmenbedingungen:<br />
Mit der Errichtung des Energiespeichers ist während der Bauphase für diese Schutzgüter<br />
nur mit lokalen Auswirkungen zu rechnen, welche kleinräumig im unmittelbaren<br />
Bereich des Entnahmebauwerkes gegeben sind. Dabei sind in der Bauphase die Auswirkungen<br />
als geringfügig zu bezeichnen.<br />
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