Trennung von Infrastruktur und Betrieb - Bundesverband Öffentliche ...
Trennung von Infrastruktur und Betrieb - Bundesverband Öffentliche ...
Trennung von Infrastruktur und Betrieb - Bundesverband Öffentliche ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Analysieren wir jetzt die Möglichkeiten:<br />
Ein Wasserversorgungsunternehmen ist zunächst ein Wassergewinnungsbetrieb<br />
<strong>und</strong> dann Netzbetreiberbetrieb, wobei insbesondere der<br />
Netzbereich in der Wasserversorgung zumeist dominiert, sodass auch<br />
hier die Möglichkeiten <strong>und</strong> Handlungsalternativen, die generell für Netzbetreiber<br />
gelten, herangezogen werden können. Für das Netz <strong>und</strong> auch<br />
die Erzeugung ergeben sich als wesentliche Handlungsalternativen<br />
einmal Effizienzsteigerungen <strong>und</strong> Kooperationen, um günstige Preise<br />
auch in Zukunft zu gewährleisten. In einem ersten Schritt sollten wir<br />
daher die Möglichkeiten für Effizienzsteigerungen näher betrachten.<br />
Jeder kennt es. Effizienzsteigerungen können unterschieden werden in<br />
kurzfristige <strong>und</strong> langfristige Effizienzsteigerungen. Kurzfristige sind beispielsweise<br />
die Kostensenkung durch Insourcing, Aufgabenreduzierung<br />
<strong>und</strong> Arbeitsverdichtung oder auch durch Erlössteigerungen. Langfristige<br />
Effizienzsteigerungen erzielen Sie beispielsweise durch Steuerungsmodelle<br />
hinsichtlich Rentabilität, Produktivität <strong>und</strong> Auslastung. Ich<br />
möchte aber auf [den unteren Ast hinaus], nämlich auf das Asset-<br />
Management, <strong>und</strong> dort sind wir bei der Instandhaltungsstrategie, der<br />
Investitionsstrategie <strong>und</strong> der Risikostrategie. Genau in diesem Segment<br />
ist die Technische <strong>Betrieb</strong>sführung festzumachen.<br />
Damit ist die Technische <strong>Betrieb</strong>sführung ein Instrument des Asset-<br />
Managements, <strong>und</strong> hier muss man sich auch <strong>von</strong> kommunaler Seite sehr<br />
genau darüber klar werden, was eine Vergabe der Technischen <strong>Betrieb</strong>sführung<br />
bedeutet. Dazu ist es notwendig, dass man sich mit den<br />
Stellhebeln des Asset-Managements auseinandersetzt.<br />
Zunächst einmal ist festzustellen, dass der Aufwand, den Sie für die<br />
Wasserversorgung betreiben, steigt, ja sogar überproportional steigt mit<br />
der Verfügbarkeit, die Sie an die Komponente stellen wollen. Wenn Sie<br />
100 %ige Sicherheit haben wollen, können Sie dies nicht bezahlen.<br />
Wenn Sie sagen, ich riskiere z.B. 10 oder 15 Rohrbrüche in der Kommune<br />
mit den besagten 13.000 Einwohnern – das ist ein landläufiger<br />
Durchschnittswert – dann steht dem ein bestimmter Aufwand gegenüber.<br />
Das heißt, zunächst muss der Asset-Owner, d.h. die Kommune, das<br />
Anspruchsniveau definieren hinsichtlich Versorgungsqualität <strong>und</strong> Verfügbarkeit.<br />
Es genügt nicht zu sagen, wir vergeben die Technische <strong>Betrieb</strong>sführung,<br />
ohne sich über diese wesentlichen Gesichtspunkte klare<br />
Gedanken gemacht <strong>und</strong> auch quantifizierbare Vorstellungen erarbeitet<br />
zu haben. Das haben die Engländer bei Thames Water nicht beachtet<br />
<strong>und</strong> dürfen jetzt im Sommer den Englischen Rasen nicht mehr sprengen,<br />
weil 30 % Netzverluste die Wasserknappheit bescheren.<br />
108