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Trennung von Infrastruktur und Betrieb - Bundesverband Öffentliche ...

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ichtet sein, setzt sich im Wesentlichen aber aus standardisierten<br />

Elementen zusammen, während mit der „software“, der <strong>Betrieb</strong>sweise,<br />

letztlich die Optimierung der Leistung im Hinblick auf die Anforderungen<br />

erbracht wird.<br />

Bei der kommunalen Wasserver- <strong>und</strong> Abwasserentsorgung liegt eine<br />

Reihe besonderer Bedingungen vor. Zum einen wird die technische<br />

Wasser- <strong>und</strong> Abwasserinfrastruktur bestimmt durch Geologie, Hydrologie<br />

<strong>und</strong> den Einfluss der Topographie, zum anderen durch die besonderen<br />

Leistungsanforderungen, die sich aus der Nutzerstruktur ergeben. Damit<br />

ist einerseits eine hohe Spezifität gegeben, andererseits ist die <strong>Infrastruktur</strong><br />

selbst aber durch die Verwendung vieler technischer Standardprodukte<br />

gekennzeichnet. Es stellt sich die Frage, ob sich in einer<br />

solchen Konstellation durch die <strong>Trennung</strong> <strong>von</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Betrieb</strong><br />

Vorteile erzielen lassen, etwa hinsichtlich der Qualität, der betrieblichen<br />

Effizienz oder aus einer volkswirtschaftlichen Gesamtsicht.<br />

Der vorliegende Diskussionsbeitrag will Aspekte beleuchten, die für die<br />

Frage, ob die <strong>Trennung</strong> <strong>von</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Betrieb</strong> bei der öffentlichen<br />

Aufgabenerledigung im Bereich Wasserver- <strong>und</strong> Abwasserentsorgung zu<br />

Vorteilen führt oder nicht, wichtig sind. Dabei bedarf es erst einmal der<br />

Klarstellung der Ziele dieser Aufgabenerledigung <strong>und</strong> dann möglicher<br />

Beurteilungskriterien. Die Ziele werden im zweiten <strong>und</strong> mögliche Kriterien<br />

im dritten Abschnitt erörtert. Der vierte Abschnitt widmet sich den<br />

unterschiedlichen Fallkonstellationen <strong>und</strong> diskutiert diese mithilfe der<br />

vorher abgeleiteten Kriterien <strong>und</strong> institutioneller Betrachtungen. Abschließend<br />

wird ein Fazit gezogen.<br />

II. Kennzeichen der kommunalen Wasserwirtschaft<br />

Für die Erörterung <strong>von</strong> Kriterien ist es nützlich, sich den Charakter <strong>und</strong><br />

die Ziele der öffentlichen Aufgabe in der kommunalen Wasserwirtschaft<br />

zu vergegenwärtigen. Im Falle der Wasserversorgung sind es die<br />

Lebensmittel- <strong>und</strong> Siedlungshygiene, die den Charakter der öffentlichen<br />

Aufgabe begründen. Im Falle der Abwasserentsorgung treten zur<br />

Siedlungshygiene der Umweltschutz <strong>und</strong> die Stadtentwässerung als<br />

öffentliche Güter 2 hinzu. Zur Wasserversorgung gehört die Förderung<br />

<strong>und</strong> Aufbereitung <strong>von</strong> Trinkwasser sowie dessen Verteilung. Zur Abwasserentsorgung<br />

gehört die Sammlung des kommunalen Abwassers,<br />

die Reinigung des Abwassers, die Entsorgung der dabei anfallenden<br />

2 Geyler/Holländer (2005).<br />

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