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Trennung von Infrastruktur und Betrieb - Bundesverband Öffentliche ...

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Innovationen sehr stark diesen Systemsystemverb<strong>und</strong> zum Inhalt haben.<br />

Das heißt, man kann nicht einfach nur ein neues Fahrzeug konfigurieren<br />

<strong>und</strong> sagen, dann setze ich dieses auf <strong>und</strong> lasse es fahren, sondern man<br />

muss dieses eben parallel gestalten, sowohl <strong>von</strong> der Seite der <strong>Infrastruktur</strong>,<br />

wie auch <strong>von</strong> der Seite der Fahrzeuge.<br />

Innovationen kommen zustande durch eine parallele Entwicklung, durch<br />

eine wechselseitige Beziehung zwischen dem, was im Netz etwa mit den<br />

Sicherungssystemen <strong>und</strong> mit den Steuerungssystemen passiert, <strong>und</strong><br />

dem was jetzt an Fahrzeugen konfiguriert wird. Dann muss natürlich<br />

auch gefragt werden: Wer soll das den eigentlich machen? Da kann man<br />

durchaus die Auffassung vertreten – <strong>und</strong> dieser Auffassung hänge ich<br />

an – dass man sagt, dass derjenige, der als „main user“, <strong>und</strong> den wird es<br />

immer auf Netzen geben, aktiv ist, natürlich ein besonders starker Innovationstreiber<br />

in einem solchen Systemverb<strong>und</strong> ist. Ich kann es mir nicht<br />

vorstellen, dass andere, die nur kleine Streckenteile bedienen, das heißt<br />

mit sehr kleinen Marktanteilen, dass die als besondere Innovationstreiber<br />

des Systemverb<strong>und</strong>es auftreten. Was nicht heißt, dass sie nicht exzellente<br />

Fahrzeuge einsetzen, aber in der Entwicklung, braucht man einen<br />

Akteur, der ein gemeinsames Interesse an der Entwicklung <strong>von</strong> Fahrzeugen<br />

<strong>und</strong> an der Entwicklung der <strong>Infrastruktur</strong> hat, um diese Fahrzeuge<br />

entsprechend zu nutzen.<br />

Das ist meines Erachtens eine wichtige Größe im Hinblick auf die<br />

Weiterentwicklung des Systems Schienenverkehr. Es geht hier um das<br />

System Schienenverkehr <strong>und</strong> nicht um den einzelnen Betreiber, der am<br />

Markt als <strong>Infrastruktur</strong>betreiber <strong>und</strong> als Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

auftritt.<br />

Ich hatte es vorhin schon angesprochen: Es gibt da ganz erhebliche<br />

Konfliktpotenziale. Das ist nicht wegzudiskutieren. Das ist bei jedem<br />

natürlichen Monopol gegeben. Es stellt sich die Frage, wie werden die<br />

intramodalen Wettbewerber behandelt? Werden sie möglicherweise<br />

diskriminiert? Ich hatte vorhin schon gesagt, es gibt eine ganze Reihe<br />

<strong>von</strong> Diskriminierungsmöglichkeiten. Ich habe in einer Anhörung des Verkehrsausschusses<br />

des Deutschen B<strong>und</strong>estages gesagt, die Kreativität<br />

der Entwicklung <strong>von</strong> Diskriminierung ist unbegrenzt, genau wie die<br />

Unternehmenskreativität. Also benötigt man ein Regulierungssystem.<br />

Wir haben in Deutschland eine immer noch laufende – <strong>und</strong> auf Parteitagen<br />

auch besonders gepflegte – Diskussion einer Netzausgliederung<br />

an den Staat. Meine Herren, der Staat als Netzbetreiber? Das ist wirklich<br />

die Katastrophe per Excellence. Dann sind wir nämlich genau dort, wo<br />

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