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Trennung von Infrastruktur und Betrieb - Bundesverband Öffentliche ...

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Innovative dezentrale Wassergewinnungsformen, wie z.B. die Gewinnung<br />

<strong>und</strong> Aufbereitung <strong>von</strong> Frischwasser durch das Sammeln <strong>von</strong><br />

Regenwasser, dürfte eher in gering besiedelten Gebieten eine Rolle<br />

spielen <strong>und</strong> wird in Deutschland schon aufgr<strong>und</strong> der existierenden<br />

gesetzlichen Hygienestandards kaum auf breiter Front anwendbar sein. 68<br />

Wasser, welches auf diese Art gewonnen wird ist i.d.R. nicht als Trinkwasser,<br />

sondern nur für Bereiche mit geringeren Anforderungen verwendbar.<br />

Zusammengefasst erscheint eine vertikale Separierung des Transport-<br />

bzw. Verteilungsnetzes in der Wasserwirtschaft nicht sinnvoll, da der<br />

immense Verlust <strong>von</strong> Verb<strong>und</strong>vorteilen sowie der korrespondierenden<br />

Investitionsanreize gegen eine solche Vorgehensweise sprechen. Anders<br />

ausgedrückt, erscheint Wettbewerb auf den vor- <strong>und</strong> nachgelagerten<br />

Märkten der Wasserwirtschaft kaum möglich, so dass derartige Entflechtungsüberlegungen<br />

sich erübrigen. Mangels vorhandener Potenziale<br />

für Wettbewerb auf dem Markt wäre zumindest Wettbewerb um den<br />

Markt in der Wasserwirtschaft eine unter Umständen viel versprechende<br />

Alternative. Wie bereits in den vorangegangenen Abschnitten diskutiert,<br />

wäre dadurch eine experimentelle Ermittlung potenzieller Verb<strong>und</strong>vorteile<br />

möglich, die in eine effizientere Struktur der Wasserindustrie führt.<br />

Einschränkend sollte aber eingeräumt werden, dass aufgr<strong>und</strong> der existierenden<br />

Bedingungen auch in Bezug auf den Wettbewerb um den<br />

Markt keine überzogenen Erwartungen aufgebaut werden sollten.<br />

An dieser Stelle sei noch kurz auf die Problematik der Abwasserentsorgung<br />

eingegangen, die in Deutschland vielfach separat <strong>von</strong> der Frischwasserversorgung<br />

betrieben wird. 69 Hier könnten unter Umständen Verb<strong>und</strong>vorteile<br />

mit der Wasserversorgung gegeben sein, da in Bezug auf<br />

die Aufbereitung <strong>von</strong> Frisch- <strong>und</strong> Abwasser wesentliche technische<br />

Parallelen bestehen, die Effizienzgewinne für ein vertikal integriertes<br />

Unternehmen verursachen könnten. Hier wäre eine Ermittlung potenzieller<br />

Verb<strong>und</strong>vorteile unter Zuhilfenahme der Ausschreibung unterschiedlicher<br />

Angebotspakete durchaus sinnvoll <strong>und</strong> viel versprechend.<br />

VI. Fazit<br />

Eine aus ökonomischer Sicht adäquate vertikale Struktur <strong>von</strong> Netzindustrien<br />

hängt, wie die Betrachtung der Sektoren Bahn, Strom <strong>und</strong> Wasser<br />

68<br />

Vgl. dazu auch OECD (2006).<br />

69<br />

Das Beispiel Großbritannien zeigt, dass auch ein integriertes Angebot <strong>von</strong> Frischwasserversorgung<br />

<strong>und</strong> Abwasserversorgung möglich ist.<br />

36

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