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Trennung von Infrastruktur und Betrieb - Bundesverband Öffentliche ...

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Robert Holländer *<br />

<strong>Trennung</strong> <strong>von</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Betrieb</strong> – Königsweg für<br />

die öffentliche Aufgabenerledigung im Bereich Wasserver-<br />

<strong>und</strong> Abwasserentsorgung ?<br />

I. Einführung<br />

Die Frage, ob <strong>Infrastruktur</strong>eigentum <strong>und</strong> <strong>Betrieb</strong> einer Einrichtung oder<br />

einer Anlage zu trennen sei, löst erst einmal Erstaunen aus. Ist nicht<br />

jede betriebliche Organisation in höchstem Maße abhängig <strong>von</strong> den<br />

materiellen Voraussetzungen, also der <strong>Infrastruktur</strong>? Wird nicht jeder<br />

Verantwortliche für eine komplexe Aufgabe sich die <strong>Infrastruktur</strong><br />

schaffen müssen, mit der er die Aufgabe am besten bewältigen kann?<br />

Und sind es nicht vor allem die lokalen Gegebenheiten, die die infrastrukturelle<br />

Aufgabe <strong>und</strong> damit die notwendige materielle Ausstattung<br />

<strong>und</strong> die betrieblichen Erfordernisse definieren?<br />

Andererseits gibt es Beispiele, in denen es sich bewährt hat, zwischen<br />

Eigentum <strong>und</strong>/oder Beschaffenheit einer Einrichtung einerseits <strong>und</strong><br />

ihrem <strong>Betrieb</strong> andererseits zu unterscheiden, um beide Bereiche jeweils<br />

eigenen technischen Regelungen oder wirtschaftlichen Optimierungsstrategien<br />

zu unterwerfen. Genannt seien hier die Pacht landwirtschaftlicher<br />

Flächen, das Mieten <strong>von</strong> Immobilien oder das Leasen <strong>von</strong><br />

Anlagen. Genannt sei in diesem Zusammenhang ferner der weite<br />

Bereich der Verwendung <strong>von</strong> Standardprodukten wie Kraftfahrzeugen,<br />

Maschinen oder Anlagen zur Erbringung <strong>von</strong> Dienstleistungen verschiedenster<br />

Art. Schließlich ist auch zu nennen der sog. „Neue Ansatz“<br />

(new approach) der EU, der Anforderungen an den <strong>Betrieb</strong> <strong>von</strong> Anlagen,<br />

Bauten <strong>und</strong> Bauteilen nationalen, lokalen oder betrieblichen Regelungen<br />

überlässt 1 , während Anforderungen an die Beschaffenheit der dazu<br />

genutzten Bauteile <strong>und</strong> Geräte sich im Wesentlichen an gemeinschaftsweit<br />

festgelegten Anforderungen <strong>und</strong> Klassen orientieren müssen. Gemein<br />

ist allen diesen Beispielen die konzeptionelle <strong>Trennung</strong> zwischen<br />

„hardware“ <strong>und</strong> „software“. Die materielle Basis für eine Leistung, die<br />

„hardware“ also, mag zwar auf die spezifischen Anforderungen ausge-<br />

* Prof. Dr. Robert Holländer ist Professor an der Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche<br />

Fakultät, Umwelttechnik in der Wasserwirtschaft / Umweltmanagement in kleinen <strong>und</strong> mittleren<br />

Unternehmen.<br />

1 EU (1985).<br />

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