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Trennung von Infrastruktur und Betrieb - Bundesverband Öffentliche ...

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ichtet mit dem Ziel, den Bürger kostengünstig <strong>und</strong> zukunftssicher mit<br />

kommunalen Wasser- <strong>und</strong> Abwasserdienstleistungen zu versorgen.<br />

2.2. Wirtschaftspolitische Argumente<br />

Auch wirtschaftspolitische Erwägungen beeinflussen die Diskussion um<br />

die <strong>Trennung</strong> <strong>von</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Betrieb</strong> bei Einrichtungen der kommunalen<br />

Wasserwirtschaft. Seit Mitte der neunziger Jahre des letzten<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts wurde ausgehend <strong>von</strong> einer neu formulierten Wasserstrategie<br />

der Weltbank 14 in der internationalen Entwicklungshilfe versucht,<br />

zum Abbau der bestehenden Defizite in der Wasserversorgung<br />

<strong>und</strong> Abwasserentsorgung in Entwicklungsländern auch privates Kapital<br />

<strong>und</strong> Know-How <strong>von</strong> privaten Unternehmen zu interessieren <strong>und</strong> einzubinden.<br />

In der Erkenntnis, dass die deutschen kommunal organisierten<br />

Wasserdienstleister dafür zu klein, nicht kapitalkräftig genug <strong>und</strong> <strong>von</strong><br />

ihrem Geschäftsziel her auch nicht legitimiert waren, begann eine<br />

politische Diskussion, in der sich die B<strong>und</strong>esministerien für Bildung <strong>und</strong><br />

Forschung, für Wirtschaft <strong>und</strong> weitere Akteure zuerst für einen Konzentrations-<br />

<strong>und</strong> dann für einen Modernisierungsprozess in der deutschen<br />

kommunalen Wasserwirtschaft aussprachen mit dem Ziel, die Exportfähigkeit<br />

des deutschen Wassersektors <strong>und</strong> seine Weltmarkposition zu<br />

stärken. Ministerien des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder fördern seither Exportinitiativen<br />

der deutschen Wasserwirtschaft. 15 Dies umfasst nicht nur<br />

Forschung <strong>und</strong> Technologie, sondern ausdrücklich auch Betreiberkompetenz.<br />

So wünschenswert aus gesamtstaatlicher Sicht die Herausbildung eines<br />

oder mehrerer starker Unternehmen („nationaler Champions“) zur<br />

Stärkung der deutschen Weltmarktposition im Wassersektor auch sein<br />

mag, in Bezug auf die Erledigung kommunaler Aufgaben in Deutschland<br />

ist dieses Bestreben ohne Belang.<br />

2.3. Ordnungspolitische Argumente<br />

Der zum Abbau eines Investitionsrückstandes oder sogar zur (Teil-)Sanierung<br />

<strong>von</strong> Kommunalfinanzen vorgenommene Teilverkauf der kommunalen<br />

Wasser- <strong>und</strong> Abwasserinfrastruktur begegnet ordnungspolitisch<br />

Bedenken, sofern die Kommune sowohl am Eigentum der <strong>Infrastruktur</strong><br />

als auch am <strong>Betrieb</strong> beteiligt bleibt. Dies ist dann der Fall, wenn das<br />

14<br />

Vgl. Weltbank (1993), (2003) u. (2004).<br />

15<br />

BMBF (2000).<br />

119

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