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Trennung von Infrastruktur und Betrieb - Bundesverband Öffentliche ...

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Die bestehenden Entflechtungsregeln schaffen also nach Meinung der<br />

Europäischen Kommission Anreize zur Diskriminierung des Netzzugangs<br />

Dritter, sie erschweren den Markteintritt <strong>von</strong> Wettbewerbern wie auch<br />

den Anschluss neuer Kraftwerke Dritter, sie perpetuieren einen ungleichen<br />

Zugang zu Netzkapazitäten <strong>und</strong> sie beseitigen nicht Probleme<br />

der künstlich klein gehaltenen Ausgleichszonen <strong>und</strong> das Vorenthalten<br />

ungenutzter Kapazitäten.<br />

4. Exkurs: Entflechtung in den Niederlanden<br />

Seit März 2004 findet in den Niederlanden eine intensive Diskussion um<br />

das Entbündeln <strong>von</strong> Verteilerunternehmen statt. Einer der Hauptgründe<br />

für diese Debatte liegt im Interesse einiger Kommunen begründet, ihre<br />

Anteile an Verteilerunternehmen zu verkaufen. Sie erwarten kurzfristige<br />

Cash-flows durch diese Verkäufe. In dieser Debatte spielen u.a. die<br />

folgenden Argumente eine Rolle. 7<br />

� Die öffentliche Hand soll sich nicht in Sektoren engagieren, die <strong>von</strong><br />

Privatunternehmen bedient werden können.<br />

� Unternehmen in öffentlicher Hand sollen keine gro�en wirtschaftlichen<br />

Risiken eingehen, die durch die Deregulierung des Energiesektors<br />

gestiegen sind.<br />

� Diskriminierungen beim Netzzugang auf Verteilernetzebene sollen<br />

beseitigt werden.<br />

� Reine Verteilernetzgesellschaften arbeiten unabhängiger <strong>und</strong> konzentrierter<br />

auf das Kerngeschäft.<br />

� Die niederländischen Verteilergesellschaften sind zu klein zum Überleben<br />

– dennoch sollen die Netze in öffentlicher Hand bleiben.<br />

� Verteilernetze dürfen nur an solche Unternehmen verkauft werden,<br />

die bereits Eigentümer <strong>von</strong> Energie-Netzwerken in den Niederlanden<br />

sind.<br />

� Die Subventionierung wirtschaftlicher Unternehmenseinheiten aus<br />

den Netzen soll verhindert werden.<br />

Die Diskussion in den Niederlanden zeigt daher deutlich, dass die Debatte<br />

um das Unb<strong>und</strong>ling nicht nur <strong>von</strong> sektorspezifischen Überlegungen<br />

7 Ownership unb<strong>und</strong>ling of energy distribution companies in The Netherlands, Chistoph Tönjes,<br />

August 2005, Clingendael international energy programme.<br />

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